Logos - Theologie und Leben

Samstag, 28. 05. 2005, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm "Österreich 1"

 

 

„Weltweite Solidarität braucht weltumspannende Spiritualität“ 

Henri Boulad über die spirituellen Grundlagen des Globalen Marshallplans

 

Über zwei Milliarden Menschen müssen zur Zeit von weniger als 2 Dollar pro Tag leben und über 26.000 Menschen sterben täglich an Unterernährung und dadurch verursachte Krankheiten. Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich im Jahr 2000 auf die  Weltentwicklungsziele bis zum Jahr 2015 verpflichtet, doch die ehrgeizigen Ziele scheinen bald unerreichbar, wenn nicht ab heuer, dem Jahr 2005 Nägel mit Köpfen gemacht werden. 

 

Seit zwei Jahren wird an einer ehrgeizigen Perspektive eines umfassenden globalen Planes gearbeitet, mit dem die Rahmenbedingungen für eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft geschaffen werden könnten: ein Globaler Marshallplan (GMP) soll – im Sinn einer Welt-Innenpolitik - als Grundlage einer neuen Ära der globalen Kooperation dienen. Er knüpft an die Idee eines Weltvertrags an, der starkes weltweites Wirtschaftswachstum mit Umweltschutz, Armutsbekämpfung und demokratischen Gesellschaftsordnungen verbindet. Konzepte zur Finanzierung dieses Vorhabens liegen vor und bedürfen nur mehr einer politischen Entscheidung.

 

Der ägyptische Mystiker und Jesuit Henri Boulad kennt als langjähriger Caritasdirektor in Ägypten die Gründe für Armut und Unterentwicklung. Er tritt neben vielen anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für den Globalen Marshallplan ein. Doch parallel dazu braucht es eine breite Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit. Boulad geht es darum, die spirituellen Grundlagen dieses ehrgeizigen Entwicklungsprojekts zu erforschen und darzulegen. Denn damit es funktioniert, braucht es im Norden wie im Süden Achtsamkeit, Sensibilität füreinander und beherztes Engagement der Basis.

Gestaltung: Johannes Kaup

 

Globaler Marshallplan