Logos - Theologie und Leben
Samstag, 13. 08. 2005, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm
"Österreich 1"
„Der Dramatiker
Gottes“ – Über Hans Urs von Balthasar zu seinem 100. Geburtstag
Hans
Urs von Balthasar (1905 -1988) wird von manchen sogar als
„Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Sein Einfluss
auf die Theologie von Papst Johannes Paul II., aber auch auf Papst
Benedikt XVI. ist nicht zu unterschätzen. Zunächst
Literaturwissenschaftler und Germanist, trat Balthasar dem
Jesuitenorden bei. In seiner ersten Schrift „Apokalypse der
deutschen Seele“ – ein dreibändiger Wälzer – versucht er
eine Brücke zwischen der zeitgenössischen Literatur und einem
apokalyptisch gestimmten Christentum zu schlagen. Inspiriert von den
Kirchenvätern, vor allem von Origenes, suchte Balthasar eine klare
Abgrenzung und Ortsbestimmung des (katholischen) Christentums in der
modernen Welt. Damit nimmt er eine Art Gegenposition zu seinem
Ordensbruder Karl Rahner ein. Balthasar gründete in den 1940er
Jahren eine eigene religiöse Gemeinschaft, die Johannesbruderschaft
und verließ schließlich den Jesuitenorden. Dem Dreiundachtzigjährigen
verlieh Papst Johannes Paul II schließlich den Kardinalspurpur.
Wenige Tage danach starb Balthasar.
Gestaltung:
Ursula Baatz
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