Menschenbilder

Sonntag, 03. 03. 2002, 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, 
im Programm Österreich 1

 

 

"Zwischenwelten" –
Der Psychoanalytiker John S. Kafka

 

 

Bis zum Anschluss im Jahr 1938 war Österreich sein zu Hause, heute lebt er in Amerika. Der prominente Psychoanalytiker John S. Kafka hat in seinen Schriften immer wieder von zwei "Elementen" gesprochen, die sein Leben tief geprägt haben: der Nationalsozialismus mit all seinen Folgen und der frühe Tod seines Vaters, der starb, als der Sohn sechs Jahre alt war. Zum Vormund des Kindes wurde "Onkel Edda" bestimmt - Obermedizinalrat Dr. Eduard Bloch, der während der Kindheit und Jugend Adolf Hitlers der Hausarzt der Familie Hitler war. In zahlreichen Hitler-Biographien wird der jüdische Arzt erwähnt. Er war es auch, der den Brustkrebs von Hitlers Mutter diagnostiziert hatte. Als Hitlers persönlicher "Edeljude" wird Bloch in manchen Büchern bezeichnet. John S. Kafka hat sich intensiv mit der Lebensgeschichte seines Vormundes beschäftigt. Er selbst wurde in Amerika vor allem durch seine Arbeiten über psychotische Patienten bekannt, lange Jahre war er in einer Forschungsstelle für Schizophrenie tätig. Sein Buch "Jenseits des Realitätsprinzips: Multiple Realitäten in Theorie und Praxis der Psychoanalyse" gilt als wichtiges Standardwerk.

Das Interview für die "Menschenbilder" fand in Wien statt, bei einem Österreich-Besuch nach vielen Jahren...

 

Gestaltung: Heinz Janisch