Menschenbilder
Sonntag, 26. 05. 2002, 14.15 Uhr bis
15.00 Uhr,
im Programm Österreich 1
„Bücher,
Pfeife, Segelboot“ –
Michael Birkmeyer
Bücher, Pfeife,
Segelboot, dies wären die drei Dinge, die Michael Birkmeyer auf
"die einsame Insel" mitnehmen würde ...
Michael Birkmeyer, dessen
Lieblingsgestalt in der Geschichte Franz von Assisi ist, war viele
Jahre umjubelter Solotänzer der Wiener Staatsoper, aber auch
vielgefragter Gaststar in aller Welt.
"Tanzen ist
Hochleistungssport, sechs Stunden am Tag. Vormittags Training und
Proben, abends Vorstellung oder Proben" meint Birkmeyer, der -
trotz Konkurrenzsituation - herzlich mit der Tanzlegende Rudolf
Nurejew befreundet war. 1987 nahm er bei einer umjubelten
"Romeo und Julia"-Vorstellung Abschied von der Bühne. Da
war er bereits 44 Jahre alt, dennoch hatte er "Lampenfieber wie
am ersten Tag".
Sofort widmete er sich dem
Tänzernachwuchs und brachte die Ballettschule der Bundestheater in
lichte internationale Höhen, weil er in Kenntnis der Szene die
aller ersten Lehrer aus der ganzen Welt für sein Institut gewinnen
konnte. Erst im Vorjahr endete dieses Engagement für die Jugend.
Birkmeyer wechselte in die künstlerische Chefetage der Festspiele
St. Pölten. Tanz spielt natürlich auch weiterhin eine große Rolle
in seiner Programmgestaltung.
Kindern und Tieren gehört
seine besondere Zuneigung. Ein marodes Kreuz und eine lädierte
Achillessehne erinnern den Familienvater mit holländischen Wurzeln
noch heute an seine Zeit als Ballettstar, der auch Musical spielte
und Operette im TV präsentierte... Seiner Lebensphilosophie bleibt
er auch heute treu: "Nichts ist, das sich bewegt, Du selber
bist das Rad und die Kraft, die es bewegt!"
Gestaltung: Brigitte
Krautgartner und Kurt
Lauermann
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