Menschenbilder

Sonntag, 16. 06. 2002, 14.15 Uhr bis 15.00 Uhr, 
im Programm Österreich 1

 

 

”Das Glück, zu lieben” - Die Schauspielerin Margarete Fries

 

In diesen Tagen feiert sie ihren 91. Geburtstag - gemeinsam mit ihrem Mann wird sie für ein paar Tage nach Venedig fahren, ganz so, wie es sich für ein verliebtes Paar gehört. Und verliebt wirken Margarete Fries und ihr Ehemann - ein Arzt - beim Gespräch in ihrer Wohnung in Wien tatsächlich. "Philemon und Baucis" würden Freunde sie manchmal nennen.

 

Margarete Fries kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Die Wiener Schauspielerin wurde in eine angesehene Familie hineingeboren, der Vater war Nervenarzt und kannte viele prominente Künstler seiner Zeit. Bis heute bewahrt Margarete Fries Briefe von Peter Altenberg und Lina Loos auf. Nach ersten Erfolgen als junge Schauspielerin in Wien musste Margarete Fries in den Zeiten des Nationalsozialismus Österreich verlassen. Im Schweizer Exil wurde sie zum umjubelten Star am Zürcher Schauspielhaus. Sie spielte viele glanzvolle Rollen. Stuttgart - und - nach ihrer Rückkehr in die Heimat - das Wiener Volkstheater sollten weitere Stationen ihrer langen Karriere als Schauspielerin sein. Wobei sie nie eine war, die sich mit Gewalt ins Rampenlicht gedrängt hat. Mit 80 nahm Margarete Fries Abschied von der Bühne - auf Englisch - in einer Inszenierung des "Vienna English Theatre", an der Seite von Horst Buchholz.

 

Ein "Menschenbild", in dem viel vom Theater, von besonderen Freunden, vom Reisen - und von der späten, großen Liebe die Rede sein wird.

 

Gestaltung: Heinz Janisch