Menschenbilder
Sonntag, 17. 11. 2002, 14.15 Uhr bis
15.00 Uhr,
im Programm Österreich 1
„Man
lässt immer ein Stück seiner selbst zurück“ – Botschafter
Michael Weninger
"Ich
war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und bin so nicht nur zum
Augen- und Ohrenzeuge sondern auch zum Mitgestalter von historischen
Ereignissen geworden", sagt der Diplomat Michael Weninger, wenn
er auf seine bisherige Karriere zurückblickt.
Zweimal
war er im Dienst des Österreichischen Außenministeriums in Moskau
tätig, er hat nach der Wende die österreichische Botschaft in der
Ukraine eröffnet fast fünf Jahre lang war er in Jugoslawien
eingesetzt. Derzeit gehört Dr. Michael Weninger dem engsten
Beraterstab von EU-Kommissionspräsident Romano Prodi an. Sein
Fachgebiet ist unter anderem der Dialog zwischen der EU und den
Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften.
Der
gebürtige Wiener Neustädter nennt als seine aller erste
Kindheitserinnerung die russischen Soldaten, die in seiner
Heimatstadt präsent waren und sich um ein gutes Verhältnis zu den
Kindern bemüht haben. Auch die Flüchtlinge nach dem
Ungarn-Aufstand 1956 hat Weninger noch deutlich vor Augen - ebenso
wie die Bilder rund um den Prager Frühling. All diese Ereignisse hätten
ihn zum politischen Menschen gemacht, erklärt der Diplomat heute.
Studien
der Philosophie und katholischen Theologie ermöglichten ihm einen
anderen Blick auf so manche Fragestellung - und diesen anderen Blick
hat er sich bis heute bewahrt.
Gestaltung:
Brigitte Krautgartner
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