Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 30. 12. 2001, 19.00 Uhr bis 19.30 Uhr,

 

 

 

"Der Siegeszug des Weihnachtsbaums" –

Über eine evangelische Erfindung

 

Bremen 1570 n.Chr.: Aus diesem Jahr stammen die ersten Belege für den Weihnachtsbaumbrauch in Deutschland. In den Zunfthäusern des städtischen Handwerks stellte man kleine Tannenbäumchen behängt mit Datteln, Nüssen, Äpfeln auf, die dann zur Weihnachtszeit von den Kindern "geplündert" werden durften. Knapp 30 Jahre später zogen auch in Basel Handwerksgesellen zur Weihnachtszeit mit grünen Bäumen durch die Straßen. Später fand das Weihnachtsbäumchen dann im Laufe des 17. Jahrhunderts seinen Weg in die Wohnstuben der Familien. Die neue Mode konnte man aber ausschließlich in den Städten des Landes beobachten und zunächst fehlte noch immer der Kerzenschmuck wie er heute üblich ist.

 

Schnell wurde er danach zum Mittelpunkt des Heiligen Abends in der wohlhabenden Kleinfamilie, zum Symbol des bürgerlichen Kinderbescherfestes. Und auch der zum Teil heute noch übliche Ablauf des Heiligabend entwickelte sich bereits zur damaligen Zeit. Das heimliche Schmücken des Baumes durch die Eltern, die Spannung der erwartungsfrohen Kinder, das rituelle Anzünden der Kerzen, die Begeisterung beim Auspacken der Geschenke.

 

Neben dem Großbürgertum nahm sich aber noch eine gesellschaftliche Gruppe der Verbreitung des Weihnachtsbaumbrauchtums an: die Aristokratie. Nachweislich erstrahlen lichtgeschmückte Weihnachtsbäume bereits im Jahre 1796 im Wandsbeker Schloss und weniger später, 1816, gab es sie auch am Österreichischen Hof, eingeführt von einer protestantischen Adeligen.

 

Gestaltung: Martin Gross

 

 

Buchtipp: 

Christine Hubka, "Der Christbaum ist im Paradies gewachsen" - Adventkranz, Christbaumschmuck und Weihnachtskrippe erzählen ihre Geschichten, Verlag Tyrolia