Motive - Aus dem Evangelischen
Leben
Sonntag, 20. 01. 2002, 19.00 Uhr bis 19.30 Uhr,
"Tut um Gottes Willen etwas Tapferes" –
Ein Portrait des Reformators Ulrich Zwingli
Der am 1. Jänner 1484 in Wildhaus, Kanton St. Gallen
geborene, aus großbäuerlichen Verhältnissen stammende Reformator
war zunächst Pfarrer in Glarus und Einsiedel und wurde 1519 an das
Züricher Großmünster berufen, wo er bis zu seinem Lebensende
seinen Dienst als Leutepriester versah. Im Geist des Humanisten
Erasmus von Rotterdam strebte Zwingli eine am Gehalt der Bibel
orientierte Kirchenreform an. Unter dem Eindruck der antipäpstlichen
Bewegung, die Luther mit seiner Leipziger Disputation 1519 in Gang
gebracht hatte, entschloss sich Zwingli, unterstützt vom Großen Rat
Zürichs, zum Bruch mit Rom. Er errichtete mit Hilfe des Rats, der
die Oberhoheit über die Kirche des Kantons Zürich ergriffen hatte,
ein strenges Kirchenregiment.
Unter Zwinglis Führung breitete sich der
Protestantismus rasch in den großen Städten der Schweiz aus,
während er in den ärmeren Kantonen auf heftigen Widerstand stieß,
da nach der Loslösung von Rom das städtische Patriziat ein Gesetz
gegen das "Reislaufen" (ausländische Söldnerdienste)
erlassen hatte, das die ärmere Landbevölkerung wirtschaftlich auf
das schwerste traf. Nach langjährigen Interventionen des Hauses
Habsburg kam es schließlich 1531 zu einem offenen Krieg, der von
Zürich geführten Kantone gegen die "Sonderbündler". Als
Feldprediger fand Zwingli in der Schlacht bei Kappel am 11. Oktober
1531 den Tod. Sein Reformationswerk wurde von Calvin vollendet.
Gestaltung: Martin
Gross
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