Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 18. 08. 2002, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr,

 

 

 

“Der Asket der Lebensfreude” -
Über den Reformator Johannes Calvin”

 

Der am 10. Juli 1509 in Noyon in Nordfrankreich geborene Verfechter der Reformation wurde nach mehreren Studienjahren Lizentiat der Rechte in Paris.

 

1535 musste er die französische Hauptstadt verlassen, ließ sich in Basel nieder und veröffentlichte dort sein umfangreiches Werk "Institutio religionis christinae", das bald zur wichtigsten Quelle reformierter Anschauungen wurde. Während eines Aufenthaltes in Genf wurde ihm ein kirchliches Lehramt angeboten und er gewann bald beherrschenden Einfluss in der Stadt.

1538 musste er Genf verlassen, nachdem seine Gegner bei den Wahlen zur Stadtvertretung die Mehrheit errungen hatten. Nach dem Sieg seiner Partei 1541 nach Genf zurückberufen, nahm der Rat der Stadt seinen kirchlichen Reformplan "Ordonnances ecclesiastiques" an, in dem die gesamte Organisation der nicht mehr kirchlich und politisch unterschiedenen Gemeinde geregelt wurde.

 

Durch die Gründung der Theologischen Akademie in Genf und durch einen ausgedehnten Schriftwechsel konnte er seinen Einfluss auf ganz Europa ausdehnen. In seiner Theologie ist er der Mann der zweiten reformatorischen Generation, der größte Schüler Luthers, dem er seine entscheidenden theologischen Erkenntnisse verdankt.

 

Aber als Luther-Schüler ist Calvin zugleich der Theologe gewesen, der - wie keiner sonst - den Wittenberger Reformator verstanden hat und von seinem reformatorischen Ansatz her ein selbständiges und einheitliches theologisches System entworfen hat.

 

Gestaltung: Martin Gross