Motive - Aus dem Evangelischen LebenSonntag, 10. 04. 2005, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1
„Unter
dem Kreuz ist Frieden“ – Zum
60. Todestag Dietrich Bonhoeffers Dietrich Bonhoeffer wuchs in Breslau, dann in Berlin auf. Von August 1931 bis Sommer 1933 lehrte er als Privatdozent an der Berliner Universität. 1935 übernahm er die Leitung des Predigerseminars der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg. Gleichzeitig bemühte er sich um Anerkennung der „Bekennenden Kirche“ durch die Ökumene und den gleichzeitigen Abbruch der Beziehungen zu der von den Nazis gelenkten "Reichskirche". Anfang 1938 wurde Bonhoeffer aus Berlin ausgewiesen, er knüpfte erste Kontakte zu den Widerständlern Sack, Oster, Canaris und Beck. Bonhoeffers Schwester und ihre Familie emigrierten nach England, er selbst beteiligte sich während der Sudetenkrise an Umsturzplänen.
Während einer Amerikareise im Frühsommer 1939 lehnte Bonhoeffer es ab, dort zu bleiben und kehrte nach Berlin zurück. Er beteiligte sich nun aktiv am Widerstand, wurde Verbindungsmann der militärischen Abwehr unter Admiral Canaris. Im Januar 1943 verlobte sich Bonhoeffer, im April wurde er verhaftet und ins Wehrmachtsgefängnis Berlin-Tegel eingeliefert. Dort entstand Bonhoeffers bekanntestes Buch "Widerstand und Ergebung", das Briefe aus der Haft enthält und die große, getroste Kraft des ungebrochenen Gefangenen deutlich macht. Ein Fluchtversuch misslang 1944, nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 sank auch Bonhoeffers Hoffnung auf eine Wende.
Im
Oktober 1944 wurde er in den Gestapo-Bunker in Berlin verlegt, im
Februar 1945 ins KZ Buchenwald bei Weimar. Hitler persönlich erließ
am 5. April 1945 den Befehl zu seiner Ermordung, am 9. April wurde er
zusammen mit anderen Widerstandskämpfern im KZ Flossenbürg
hingerichtet. Heuer jährt sich sein Todestag zum 60. Mal.
In den MOTIVEN zu hören sind Ausschnitte aus seinen Texten, sowie Ausschnitte aus einem Vortrag seines engen Vertrauten Eberhard Bethge. Gestaltung:
Martin Gross
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