Radiokolleg

15. bis 18. 04. 2002 Donnerstag 9.30 - 9.45 Uhr

 

 

"Bodhgaya – Der Ort an dem Buddha Erleuchtung fand"

 

Bodhgaya, im ärmsten und unterentwickeltsten indischen Bundesstaat Bihar gelegen, ist der Ort, an dem Siddharta Gautama unter einem Pappelfeigenbaum Erleuchtung fand und somit zum Buddha wurde. Neben diesem Bodhibaum befindet sich der Mahabodhi-Tempel, der heute weltweit die zentrale Pilgerstätte aller Buddhisten ist. Zahlreiche Staaten, z. B. Bhutan, Thailand, Sri Lanka, Laos, Burma oder Japan, haben in dem kleinen Städtchen Bodhgaya weitere Tempel und Klöster errichtet. Tibeter stellen einen Großteil der Pilger und während der Wintermonate ist auch der Dalai Lama oft anzutreffen. Auch buddhistische Gemeinschaften aus dem Westen haben Niederlassungen an diesem heiligen Ort. Vom Root Institute for Wisdom Culture wird z. B. auch eine kleine Privatklinik unterhalten, an der die bitterarme Bevölkerung kostenlos versorgt wird.

 

Bodhgaya ist jedoch nur eine kleine buddhistische Insel im Meer des Hinduismus. Die Hindus stellen auch im Tempelbereich selber Ansprüche, was in der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart, wo der hinduistische Fundamentalismus wieder wächst, zu Konflikten führt. Bodhgaya ist somit auch religionspolitisch ein hochinteressanter und brisanter Ort.

 

Gestaltung: Margit Hainzl und Emil Wimmer