Radiokolleg

05. bis 08. 08. 2002, jeweils von 9.30 - 9.45 Uhr

 

 

„Rabbinerinnen - Israels starke Töchter“

 

Die Frage, ob es römisch-katholische Priesterinnen geben soll, führt zu hitzigen Diskussionen. Die offizielle Antwort lautet: es ist unmöglich. In der altkatholischen Kirche sind bereits seit Jahren Priesterinnen tätig - sie übernehmen die gleichen Aufgaben wie ihre männlichen Kollegen.

 

Innerkatholische Diskussionen um Priesterweihe für Frauen - ja oder nein - verstellen den Blick darauf, wie andere Religionen mit dieser Frage umgehen. Die meisten Strömungen des Judentums (ausgenommen ist die Orthodoxie) kennen weibliche Rabbiner.

 

Als die US-Amerikanerin Sally Priesand vor 30 Jahren, am 3. Juni 1972, zur Rabbinerin ordiniert wurde, da hielt man sie allgemein für die erste Frau in diesem Amt. Erst viele Jahre später, nach dem Fall der Mauer und der damit verbundenen Öffnung der DDR-Archive stellte sich heraus: es hatte im Deutschland der 30er und frühen 40er Jahre bereits eine Rabbinerin gegeben: Regina Jonas. Ihre Spuren sind nachvollziehbar bis in die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz, wo sie unter anderem mit Viktor Frankl zusammengearbeitet hat. Regina Jonas war eine Pionierin, die aber mit ihrer Tradition nicht brechen wollte - Zeitzeugen beschreiben sie eher als konservativ. Die Dokumente weisen sie als ausgesprochen begabte und engagierte Seelsorgerin aus.

 

Mehr über Regina Jonas und zeitgenössische Rabbinerinnen können Sie in der Radiokolleg-Reihe "Rabbinerinnen - Israels starke Töchter" hören.

 

Gestaltung: Brigitte Krautgartner

 

 

Lese- und Link-Liste:

 

Publikationen von Prof. Evelyn Goodman-Thau

 

Die jüdische Religionsphilosophie des Mittelalters und ihr Einfluss auf die Moderne - Kulturphilosophische Überlegungen, in: Norbert Rehrmann/Andreas Koechert (Hg.), Spanien und die Sepharden. Geschichte, Kultur und Literatur, Tübingen 1999.

 

Religion, Kultur und Konflikt, in: Hans Jürgen Hassler/christian von Heusinger (Hg.), Frieden, Tradition und Zukunft als Kulturaufgabe, Würzburg 1993.

 

Zwischen Ost und West - Chassidismus und Aufklärung als zwei Wege in der Suche nach jüdischer Identität, am Beispiel Martin Bubers, in: Ingrid Lohmann/Wolfram Weisse (Hg.), Dialog zwischen den Kulturen, Münster/New York 1994.

 

Fremd in der Welt, zu Hause bei Gott. Bruch und Kontinuität in der jüdischen Tradition, Forum Jüdische Religionsphilosophie: Studien zu Religion und Moderne, Bd. 1, Münster: LIT-Verlag 2002.

 

Aufstand der Wasser - Jüdische Hermeneutik zwischen Tradition und Moderne, Berlin (Philo) 2002.

 

Andere Bücher

 

Fräulein Rabbiner Jonas – Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden, Hrsg. Elisa Klapheck, Hentrich & Hentrich

 

Zeit der Heldinnen, Gerda Hoffer, dtv-TB

 

Women who would be rabbis, Pamela S. Nadell, Beacon Press

 

Internet

 

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