Radiokolleg

24. bis 27. 05. 2004, jeweils  9.05 - 9.30 Uhr,

Radio Österreich 1

 

 

 

„....und wäscht die Hände in Unschuld“ –
Über Wahrheit und Wahrhaftigkeit

 

Wer sich heutzutage auf den Standpunkt stellt, dass es so etwas wie absolute Wahrheit gibt, und dass sie für Menschen auch erkennbar und erfahrbar sei, erntet bestenfalls ein Kopfschütteln. Die Skepsis gegenüber Wahrheitsansprüchen, noch dazu, wenn sie religiös daher kommen, ist groß.

 

Aber auch sonst hat die Wahrheit einen schlechten Stand in der postmodernen  Gesellschaft – Politiker und Wirtschaftsleute, aber auch die Medien nehmen es nicht immer so ganz genau mit der Wahrheit. Ärzte stehen vor dem Problem, wie sie ihren Patienten unangenehme Wahrheiten über deren Gesundheitszustand vermitteln sollen, und Ehepartner fragen sich, wie viel Wahrheit über die Beziehung bzw. den Seitensprung dem anderen zumutbar ist. Selbst in der Wissenschaft ist es mit der Wahrheit so eine Sache: denn welche Wahrheit gilt – die der Geisteswissenschaften? Oder die der Naturwissenschaften? Und jenseits dieser Debatten steht der Satz des Johannes-Evangeliums: „Die Wahrheit wird euch frei machen“ – eine Sichtweise, der sich alle spirituellen Traditionen anschließen können. Aber welche Wahrheit ist es?

 

Gestaltung: Ursula Baatz

 

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