Tao - Religionen der Welt

Sonntag, 29. 05. 2003,  21.15 Uhr - 22.00 Uhr,

 

 

„Der Flügelschlag des Schmetterlings“ - Hat die Welt eine Seele?

 

 Dass die Welt eine Seele hat, war für das Abendland seit Platon sozusagen selbstverständlich.

 

Die letzten Ausläufer dieser Vorstellung finden sich in der deutschen Romantik, bei den großen Dichtern und Denkern dieser Epoche. Angesichts der  Entdeckungen der modernen Naturwissenschaft, vor allem der Medizin und der Biologie, verlor die Idee einer Welt-Seele an Faszination.

 

Doch dann kam die Chaos-Theorie, und man begann sich anhand mathematischer Modelle zu überlegen, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings im Amazonas-Urwald Auswirkungen auf das Klima in Europa haben könnte. Auf diesem Hintergrund formulierte der amerikanische Biologe James Lovelock die „Gaia-Hypothese“, die besagt, dass man die Welt als einen riesig großen, lebendigen Organismus sehen müsse.

 

Die „Gaia-Hypothese“ gilt vielfach als das neue Paradigma der Ökologie, anderen ist die Idee als „New Age“ verdächtig. Dass es sich dabei um eine uralte Vorstellung handelt, die der griechische Philosoph Platon möglicherweise aus dem alten Ägypten übernommen hat, wissen die meisten allerdings nicht.

 

Gestaltung: Ursula Baatz

Buchtipps:

 

James Lovelock "Gaia. Die Erde ist ein Lebewesen", Scherz Verlag 1992, Heyne Verlag 1996

 

Heinz Robert Schlette "Weltseele. Geschichte und Hermeneutik", Knecht Verlag 1993