Tao - Religionen der Welt

Donnerstag, 06. 01. 2005,  19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1

 

 

 

„Das Morgenland“ -

Ein abendländischer Traum

 

 

Spätestens seit Hermann Hesses Roman „Morgenlandfahrer“ ist das Morgenland zu einer Chiffre geworden. Schon in der Spätantike war Indien ein Sehnsuchtsprojekt. Junge Griechen sollen damals nach Indien gefahren sein, um der Weisheit der Brahmanen zu lauschen. Der große Reisende Marco Polo brachte unglaubliche Nachrichten über die Reichtümer des Morgenlandes nach Venedig, und seine Reiseberichte bildeten über lange Zeit die Hauptquelle des Wissens über Asien. Die Entdeckung des Seewegs nach Indien und die Kolonialisierung weiter Teile Asiens durch Kaufleute, Soldaten und Missionare gaben dem Morgenland greifbarere Konturen.

 

Die Europäer fühlten sich als die Herren der ungeheuren Schätze, die sich ihnen boten. Das Morgenland und seine Religionen wurden im 18. und 19. Jahrhundert, zu einer Zeit, als die Industriegesellschaft entstand, zum Sehnsuchtsbild einer heilen Welt stilisiert. Die Hippies, die in den 1970er und 1980er Jahren nach Asien reisten, folgten diesem Bild. Heute ist Asien ein Kontinent im Aufbruch.

Gestaltung: Ursula Baatz