Tao - Religionen der Welt

Donnerstag, 26. 05. 2005,  19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1

 

„Mit Tradition in die Moderne“ –

Die religiöse Gemeinschaft der Drusen

 

Sie folgen dem Koran, leben aber monogam. Alkohol und Schweinefleisch sind ihnen verboten, aber Beten, Fasten und Pilgern sind keine religiösen Pflichten. Auf den ersten Blick erscheinen die Drusen als eine verwirrende Mischung aus Islam und Christentum. Sie selbst bezeichnen sich als „Muwahhidun“, als Bekenner der Einheit Gottes bzw. Monotheisten. Bis heute gelten sie trotzdem für manche Muslime als Häretiker.

 

Äußerlich erkennbar sind nur die „Eingeweihten“ unter den Drusen: ältere Männer und Frauen, die schwarze Pumphosen bzw. über der Taille geschnürte Röcke und weiße Hüte bzw. Tücher auf dem Kopf tragen. Nur sie verfügen über das religiöse Wissen und befolgen die damit verbundenen Pflichten.

 

Drusen glauben an Seelenwanderung und an die Inkarnation göttlicher Prinzipien. Ehrlichkeit und Gerechtigkeit sind ihre wichtigsten moralischen Grundsätze. Weil Drusen ihre Religion für sich behalten, nicht nach außen tragen und folglich niemanden bekehren wollen, gelten sie zugleich als geheimnisvoll-verschlossen und weltoffen-tolerant. Druse kann man nur durch Geburt, nicht durch Konversion werden. Trotzdem ist die Gemeinschaft der Drusen seit ihrer Entstehung im Jahr 1017 n. Chr. in Kairo auf etwa drei bis vier Millionen Mitglieder weltweit gewachsen.

Gestaltung: Kristin Helberg