News 30. 11. 2005

Italien: Katholische Kirche gegen Ehe mit Muslimen

Die italienische Bischofskonferenz CEI warnt vor Ehen zwischen Katholiken und Muslimen. Sie rät bei der Schließung einer Ehe zwischen Partnern unterschiedlicher Religionen zu "extremer Vorsicht", heißt es in einem neu veröffentlichten Dokument.

"Neben den Schwierigkeiten  anderer Paare müsse man mit den Problemen tiefgründiger kultureller und  religiöser Unterschiede rechnen", so das Schreiben der CEI.

„Weise Begleitung“

Das größte Problem in den gemischten Ehen sei "der Unterschied in den Rechten zwischen Mann und Frau". Aber auch die Erziehung der Kinder sei Ursache zahlreicher Konflikte. Die Bischofskonferenz empfahl in diesem Zusammenhang, dass die Diözesen Personen, die trotz unterschiedlicher Religionen doch eine Ehe schließen, eine besonders "weise Begleitung"  garantieren sollten.

Hohe Scheidungsrate

Die Warnungen der Bischofskonferenz stützen sich auf jüngst veröffentlichte Daten, aus denen hervorgeht, dass die Zahl der gemischten  Ehen in Italien stark zugenommen hat. Italienische Frauen heiraten vor allem Nordafrikaner. 40 Prozent dieser gemischten Ehen werden in den industriereichen Regionen des Nord-Ostens geschlossen, in denen die Einwanderung besonders stark ist. In Italien leben 150.000 Paare unterschiedlicher Religionen. Die Scheidungsrate ist nach Angaben der  katholischen Zeitung "L'Avvenire", Sprachrohr der CEI drei Mal so hoch als bei katholischen Ehepaaren.

Gegen Abtreibungen

Zugleich bezog die italienische Bischofkonferenz erneut zum Thema Schwangerschaftsabbruch Stellung. "Das menschliche Leben ist wichtiger als jede Institution: Staat, politische Mehrheiten, soziale  Strukturen. Es kommt sogar noch vor der Wissenschaft mit seinen  Errungenschaften", hieß es In einer Botschaft an die Organisatoren des am  5. Februar geplanten "Tag des Lebens".

 

Die CEI hob hervor, dass sich  Italien nicht nur mit dem Problem der niedrigen Geburtenraten  auseinandersetzen müsse, das auf mangelnde familienfördernde Politik zurückzuführen sei. Man müsse "auch das Problem der direkten Ausmerzung von  unschuldigem Leben durch den Schwangerschaftsabbruch"  berücksichtigen, "hinter dem sich oft menschliche Dramen verbergen".

Nein zur Abtreibungspille

Die Bischofskonferenz bemängelte, dass man oft mit großer Leichtsinnigkeit eine Schwangerschaft abbreche. Sie prangerte erneut die Abtreibungspille RU 486 an, die derzeit in Krankenhäusern in Turin und in der Toskana getestet wird. "Ein Mensch verwirklicht sich selbst, wenn er die Würde des Lebens anerkennt und ihr treu bleibt. Das Leben bewahrt seinen Wert auch in Zeiten des Leidens und der Mühe", schrieb der Rat der italienischen Bischöfe.

Warnung vor Drogen

Die CEI rief die italienische Gesellschaft auf, die Jugendlichen vor dem zunehmenden Gebrauch von Drogen, Alkohol und andere lebensbedrohlichen Verhalten wie Autorennen zu bewahren. "Viele Jugendliche suchen Freiheit und Glück mit Drogen, die bereits so verbreitet sind, dass sie in  bestimmten Kreisen als normale Konsummittel betrachtet werden", so die  Bischöfe, die auch die Einnahmen von Dopingmitteln im Sport brandmarkten.

 
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