News 14.12.
2005 |
Sternsinger für Tsunami-OpferZwischen Neujahr und dem 6. Jänner werden wieder 90.000 Kinder und Jugendliche in ganz Österreich unterwegs sein und um Spenden für Hilfsprojekte in Entwicklungsländern bitten. Ein Teil dieser Spenden wird direkt in Wiederaufbauprojekte im Tsunami-Katastrophengebiet in Sri Lanka fließen.Die Vorsitzende der Dreikönigsaktion (DKA), Eva Klawatsch-Treitl, unterstrich am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien, dass schon bisher zwei Millionen Euro für nachhaltige Wiederaufbauprojekte bereitgestellt worden seien. Die Dreikönigsaktion habe sich damit verpflichtet, den Partnern in Sri Lanka über Jahre hinweg beim behutsamen Wiederaufbau verlässlich zur Seite zu stehen. Projekte in Sri LankaKonkret unterstützt die Dreikönigsaktion etwa ein Projekt im Osten Sri Lankas, das von der "People's Association for Peace and Development - PAPD" durchgeführt wird. Neben dem Bau von Wohnhäusern versucht die PAPD auch, den betroffenen Männern, Frauen und Kindern bei der Bewältigung ihrer traumatischen Erlebnisse zur Seite zu stehen. Schulen für die Kinder und einkommenschaffende Projekte für ihre Eltern sollen eine Verbesserung der Lebenssituation der Menschen sicherstellen und nach dem Bürgerkrieg und dem Tsunami eine friedlichere und sichere Zukunft ermöglichen. Spannungen zwischen ReligionsgemeinschaftenDie DKA-Mitarbeiterin Eva Wallensteiner berichtete von einer extrem angespannten Situation in der Region. Das Gebiet, in dem noch vor wenigen Jahren ein offener Bürgerkrieg herrschte, sei ein einziges Pulverfass. Nach wie vor seien die Spannungen zwischen den ansässigen Bevölkerungsgruppen und Religionsgemeinschaften massiv und es brauche sehr viel Sensibilität, hier stabilisierend zu arbeiten. Um so notwendiger seien Projekte zur Hebung des Lebensstandards, denn nur so könnten die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden geschaffen werden. Von den geplanten 50 Häusern in sechs betroffenen Dörfern seien bislang 15 fertig gestellt, berichtete Wallensteiner weiter, die vor kurzem zu einem Lokalaugenschein in Sri Lanka war. Ausbildung und FriedensarbeitNeben der langfristigen Hilfe für die Tsunami-Opfer setzt die Sternsingeraktion 2006 drei weitere Schwerpunkte: Ausbildung für Kinder und Jugendliche in Südafrika, Friedensarbeit in Kolumbien und Landwirtschaftsprojekte auf den Philippinen. SüdafrikaEine Zielregion ist die südafrikanische Provinz KwaZulu/Natal im Osten des Landes, die besonders von Arbeitslosigkeit, Gewalt sowie Kriminalität und AIDS betroffen ist. Die zahlreichen sozialen Probleme wirken sich besonders dramatisch auf die Kinder und Jugendlichen aus. Die Dreikönigsaktion unterstützt verstärkt eine psycho-soziale Betreuung der Kinder in den Schulen, Ausbildungslehrgänge für Jugendliche und ganzheitliche Pflegeprogramme für AIDS-Kranke. KolumbienDie Region Caqueta in Kolumbien ist besonders stark von den gewalttätigen Konflikten zwischen Drogenmafia, Guerilla und dem Militär betroffen. Vor allem die ländliche Bevölkerung leidet unter der Vernichtung ihrer Nahrungsmittel, der Vergiftung von Boden und Trinkwasser und Gesundheitsschäden als Folgen der Giftbesprühungen aus der Luft. Lokale Projektpartner der Dreikönigsaktion setzen sich für die Einhaltung der Menschenrechte ein und versuchen, Wirtschaftsprojekte aufzubauen, um den Bauernfamilien die Lebensgrundlage zu sichern. Außerdem sollen damit Jugendliche davor bewart werden, auf Seiten einer der Parteien zu den Waffen zu greifen. PhilippinenAuf den Philippinen soll konzentriert Kleinbauernfamilien durch nachhaltige Landwirtschaftsprojekte geholfen werden. Dazu gehören auch Trainingsprogramme für Frauen, das Erlernen von Handwerk oder Vermarktungsstrategie, aber auch Gesundheits- und Ernährungsinitiativen. 500 Hilfsprojekte pro JahrInsgesamt finanziert die Dreikönigsaktion pro Jahr rund 500 Hilfsprojekte in Afrika, Lateinamerika und Asien, eine Million Menschen werden von den Spenden direkt erreicht. 2005 konnten die Sternsinger 15,43 Millionen Euro für Not leidende Menschen in den Ländern des "Südens" ersingen. Das sind um 23,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Es sei faszinierend, so DKA-Geschäftsführer Christoph Gleirscher, mit welchem Engagement die 90.000 Kinder und Jugendlichen sowie ihre erwachsenen Helfer bei der Sache seien. Und der Erfolg der Sternsingeraktion zeige, "wie man sich ganz konkret für mehr Solidarität auf der Welt einsetzen kann".
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