News 04.01. 2006 |
Neue bulgarisch-orthodoxe Kirche in WienDie bulgarisch-orthodoxe Kirche baut in Wien ein neues Gotteshaus. In den nächsten drei Jahren soll im 12. Wiener Gemeindebezirk in der Nähe der U-Bahn-Station Längenfeldgasse auf einem 680 Quadratmeter großen Grundstück der Neubau entstehen.Alte Kirche zu kleinDer Neubau sei notwendig geworden, so der zuständige bulgarisch-orthodoxe Bischofsvikar Iwan Petkin, weil die alte Kirche am Kühnplatz im 4. Bezirk "aus allen Nähten platzt". Derzeit leben rund 35.000 Bulgaren in Österreich, 10.000 allein in Wien, so Petkin. Unterstützung habe er u .a. durch Kardinal Christoph Schönborn erfahren, der sich bei zwei persönlichen Begegnungen "hocherfreut" über den Kirchenbau gezeigt habe. Für die Einweihung der neuen Kirche hoffe er - so Petkin - auf die Anwesenheit des (heute 91-jährigen) bulgarisch-orthodoxen Patriarchen Maksim. Seit 1969 staatlich anerkanntDie bulgarisch-orthodoxe Kirchengemeinde zum Heiligen Iwan von Rila wurde 1967 gegründet, die staatliche Anerkennung folgte 1969. Aber schon im 19. Jahrhundert waren die bulgarischen Orthodoxen in Wien präsent; traditionell waren sie vor allem im Gemüseanbau und -handel tätig. Seit 1990 wird die bulgarisch-orthodoxe Kirche in Österreich von Bischofsvikar Iwan Petkin vertreten, der auch die Pfarre in Wien leitet. Mit Petkin sind zwei weitere Priester sowie vier Diakone im seelsorglichen Einsatz. Mitglied im Ökumenischen RatWeltweit zählt die bulgarisch-orthodoxe Kirche etwa acht Millionen Gläubige, der größte Teil davon in Bulgarien. Kirchenoberhaupt ist der in Sofia residierende Patriarch Maksim (Minkow). Ihm unterstehen weltweit 12 Metropolien und 122 Klöster. In Österreich ist die bulgarisch-orthodoxe Kirche Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRKÖ). Neubau auch von bulgarischer Regierung unterstütztDer Neubau der bulgarisch-orthodoxen Pfarrkirche in Wien wird auch von der bulgarischen Regierung unterstützt. Der bulgarische Premierminister Sergej Stanischew richtete in diesem Zusammenhang ein Schreiben an Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, in dem er den österreichischen Regierungschef um Unterstützung für dieses Vorhaben ersuchte. Stanischew betonte die Bedeutung der großen bulgarischen Kommunität in Österreich für die guten Beziehungen zwischen Wien und Sofia. Für die Verankerung "christlicher und europäischer Werte" unter den Immigranten habe die bulgarisch-orthodoxe Kirche besondere Bedeutung. Die orthodoxe Kirche trage auf diese Weise wesentlich dazu bei, dass Immigranten aus Bulgarien "gute österreichische Staatsbürger" werden.
Link: |
Seitenanfang |