News 09. 01. 2006

Bischof Laun warnt vor "Christenverfolgung" in Europa

Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun hat vor einer "Verfolgung des Christentums" gewarnt. Bereits jetzt seien Christen "ein Stück weit Befehlsempfänger jener antiklerikalen Kreise, die in Europa das Sagen haben", kritisierte der Bischof.

In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Profil" sagte Laun wörtlich: "Eine Verfolgung des Christentums gibt es zwar noch nicht, aber sie könnte sich entwickeln: aus Denkverboten und abstrusen Antidiskriminierungsgesetzen." Laun erinnerte an die Debatte um den Gottesbezug in der europäischen Verfassung. "Diese Leute respektieren weder historische Tatsachen noch Personen, wie der Fall Buttiglione zeigt." Der italienische Minister Rocco Buttiglione war ursprünglich als italienischer EU-Justiz- und Innenkommissar im Team von EU-Kommissionschef Jose Manuel Durao Barroso nominiert worden. Er musste jedoch nach scharfer Kritik an seinen Aussagen zur Homosexualität und zur Rolle der Frau in der Gesellschaft auf das Amt verzichten.

Vergleich von Abtreibung und Holocaust?

Laun fordert vom österreichischen Staat außerdem ein Verbot der Abtreibung. "Die Fristenlösung hat vieles zum Schlechteren verändert, vor allem auch im Bewusstsein. Die Menschen haben das Gefühl bekommen, sie wären Herren über Leben und Tod." Dass sich die katholische Kirche mit dieser Meinung in der Minderheit befindet, da ein Großteil der Bevölkerung der Fristenlösung positiv gegenübersteht, ändere nichts an seiner Überzeugung. Denn, so der Weihbischof, auch "in der NS-Zeit gab es viele, die nicht gesehen haben, was da kommt". Als Vergleich mit dem Nationalsozialismus sei diese Aussage nicht gemeint. "Ich vergleiche nur, dass eine Mehrheit bejaht, was sich später als großes Unheil herausstellt", sagte Laun.

Der Stephansdom eine Moschee?

Die Fristenlösung ist für Laun auch Mitgrund für einen prognostizierten Bevölkerungsrückgang in Europa: "Wenn Europa die eigene Bevölkerung ausrottet, wird es zu einem großen Altersheim. Es entsteht ein Vakuum, in das andere Völker einströmen."  Das sei "keine Kritik an denen, die kommen - an Arabern oder Türken -, sondern an uns". Die Einwanderer handelten vernünftig, wenn sie leer stehende Häuser besiedeln. "Aber in dem Augenblick, in dem sie die Mehrheit stellen, werden sie folgerichtig und demokratisch sagen: Wir sind mehr als ihr, also bestimmen wir." Mittelfristig könnte sogar der "Stephansdom eine Moschee werden".

 

 

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- "Profil"

 

 
 
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