News 10. 03. 2006

Zweiter Todestag Kardinal Königs am 13. März

Am 13. März jährt sich zum zweiten Mal der Todestag von Kardinal Franz König. Der frühere Wiener Erzbischof war weit über die Grenzen seines Landes und seiner Kirche hinaus hoch geachtet.

Aus Anlass des Todestages findet am 13. März um 19 Uhr im Wiener Stephansdom ein Gedächtnisgottesdienst für den Kardinal statt. Hauptzelebrant ist Msgr. Franz Grabenwöger, der letzte Sekretär von Kardinal König in dessen Aktivzeit; die Konzelebranten sind Priester, die dem Kardinal besonders nahe waren. Bereits am Vormittag wird am 13. März in der Mariazeller Basilika ein Gedächtnisgottesdienst für Kardinal König gefeiert.

Neues König-Buch

In zeitlicher Nähe zum zweiten Todestag des Kardinals wird am Donnerstag, 16. März die im "Herder"-Verlag erschienene deutschsprachige Ausgabe des von Christa Pongratz-Lippitt herausgegebenen Buches "Franz Kardinal König: Offen für Gott - offen für die Welt; Kirche im Dialog" präsentiert. In neun Kapiteln bereitet die Journalistin der katholischen Zeitschrift "The Tablet" Christa Pongratz-Lippitt in dem Buch den Inhalt ihrer regelmäßigen Gespräche mit Kardinal König auf. Der frühere Erzbischof trat darin unter anderem für eine dezentralisierte Kirche ein und äußerte seine Erwartung der baldigen Zulassung von "viri probati" zum Priesteramt.

Eine prägende Gestalt der Weltkirche

Der als Wissenschaftler, Seelsorger und Mann des Dialogs über die Grenzen Österreichs bekannte Kardinal Franz König war jahrzehntelang eine der entscheidenden Schlüsselfiguren der römisch-katholischen Weltkirche. Die stille Autorität, der Ausgleich über alle ideologischen Barrieren und politischen Lager hinweg prägten seit jeher seine Persönlichkeit. 29 Jahre lang (17. Juni 1956 bis 16. September 1985) leitete König die Erzdiözese Wien. Von 1965 bis 1980 stand er dem päpstlichen Sekretariat für die Nichtglaubenden vor. Zweimal gehörte er zum engeren Kandidatenkreis für den Stuhl Petri. Er sei aber nicht aus jenem Holz, aus dem Päpste geschnitzt werden, meinte er einmal bescheiden. König gilt auf Weltebene als einer der bedeutendsten Wegbereiter der Ökumene, vor allem des Dialoges mit den Ostkirchen.

Ein politischer Kardinal

In Österreich hat König maßgeblich zur Aussöhnung zwischen Sozialdemokratie und Kirche beigetragen, was ihm den Beinamen "der Rote Kardinal" beitrug. Legendär geworden sind Königs Worte, die er 1975 vor dem Österreichischen Gewerkschaftsbund fand: "Ich bin kein Bischof der ÖVP und kein Bischof der SPÖ, kein Bischof der Unternehmer und auch keiner der Gewerkschafter, kein Bischof der Bauern und auch nicht einer der Städter, ich bin der Bischof aller Katholiken." Zu politischen Fragen grundsätzlicher Natur erhob König wiederholt seine mahnende Stimme. Beim Lichtermeer vor dem Ausländer-Volksbegehren der FPÖ 1993 warnte er davor, Gräben aufzureißen. Vor der EU-Volksabstimmung 1994 machte er aus seiner persönlichen Zustimmung kein Hehl, warnte aber davor, die Diskussion auf die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile zu reduzieren. Sein überzeugtes Engagement gegen die Fristenlösung blieb ohne Erfolg.

Ein Bauernsohn

Franz König wurde am 3. August 1905 im niederösterreichischen Warth (Diözese St. Pölten) als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Er besuchte das Stiftsgymnasium Melk und studierte anschließend in Wien und Rom, wo er sowohl ein Doktorat der Theologie als auch der Philosophie erwarb. Am 27. Oktober 1933 wurde er in Rom zum Priester geweiht. 1952 erfolgte die Bischofsweihe im Dom zu St. Pölten. Bereits vier Jahre später übernahm König die Leitung der Erzdiözese Wien, die er bis 1985 inne hatte.

 

 

Biographie:

- Kardinal Franz König - das Gewissen Österreichs

 

Video on Demand:

- Orientierung, 05. 02. 2006: Kardinal-König-Buch - Die "offenen Wunden" der katholischen Kirche

 

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