News 16. 05. 2006 |
Papst ernennt neuen Erzbischof von Washington D.C.Papst Benedikt XVI. hat in den USA den einflussreichen Posten des Erzbischofs von Washington D.C. neu besetzt. Der Bischof der Stadt Pittsburgh, Donald W. Wuerl, werde das Amt übernehmen, teilte der Vatikan am Dienstag mit.Der 65-jährige Wuerl löst damit Kardinal Theodore E. McCarrick ab, der fünf Jahre lang an der Spitze des Erzbistums stand und nun in den Ruhestand geht. Als Erzbischof von Washington kann Wuerl demnächst mit der Kardinalswürde rechnen. Der Erzbischof von Washington D.C. gilt als einer der einflussreichsten Vertreter der katholischen Kirche in den USA, da er im regelmäßigen Kontakt mit dem US-Präsididalamt und anderen offiziellen Stellen steht. Zehn Jahre in Rom tätigWuerl wurde am 12. November 1940 in Pittsburgh geboren. Er studierte in seiner Heimatstadt und anschließend an der Gregoriana-Universität sowie am "Angelicum" in Rom Theologie, 1966 empfing er die Priesterweihe. Nach zwei Kaplansjahren wurde Wuerl 1968 Privatsekretär seines Diözesanbischofs, des späteren Kurienkardinals John Wright, dem er ein Jahr später nach Rom folgte und unter dem er zehn Jahre lang an der Kleruskongregation tätig war. 1980 kehrte Wuerl in die USA zurück. Zunächst war er Rektor am Seminar von Pittsburgh. Koadjutor eines umstrittenen ErzbischofsZwischen 1985 und 1988 war Wuerl Koadjutor des Erzbischofs von Seattle, Raymond Hunthausen, gewesen, gegen den der Vatikan zeitweise wegen umstrittener Sakramentenpraxis, Äußerungen zur Sexualmoral und zur Friedensfrage vorgegangen war. Erzbischof Hunthausen war damals ins Visier geraten, weil er wiederverheirateten Geschiedenen den Kommunionempfang gestattet und die Interkommunion zugelassen haben soll. Außerdem habe er die Ausbildung von Männern zu Diakonen mit dem Hinweis eingestellt, Frauen müssten dazu auch zugelassen werden. Teile der amerikanischen Bischofskonferenz kommentierten damals das Vorgehen Roms mit Unverständnis und offener Kritik. Der Vatikan setzte daraufhin eine aus drei US-Bischöfen bestehende neue Kommission ein. Auf deren Empfehlung wurde Hunthausen 1987 rehabilitiert und seine bischöflichen Vollmachten wiederhergestellt, allerdings mit Auflagen. Seit 1988 in Pittsburgh
Wuerl wurde im Februar 1988 Bischof seiner Heimatstadt
Pittsburgh. Er gilt als profunder Theologe, der auch im christlich-jüdischen
Dialog engagiert ist.
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