News 26 05. 2006

Frist für Abmeldung vom Religions-Unterricht wird verkürzt

Die Frist für die Abmeldung vom Religionsunterricht wird ab dem kommenden Schuljahr von zehn auf fünf Tage verkürzt. Das sieht ein Rundschreiben des Bildungsministeriums vor.

Hintergrund der Änderung ist die im "Schulrechtspaket II" verankerte "Unterrichtsgarantie", durch die ein möglichst frühzeitiger lehrplanmäßiger Unterricht gewährleistet werden soll. Die Abmeldung vom Religionsunterricht kann damit nur mehr während der ersten fünf Kalendertage des Schuljahres schriftlich bei der Schulleitung erfolgen. Den Religionslehrern ist innerhalb der Abmeldefrist die "Möglichkeit einzuräumen, in den für sie in Aussicht genommenen Klassen, zumindest jedoch in den 1. Klassen bzw. I. Jahrgängen sowie in den 5. Klassen der AHS Religionsunterricht zu halten, bei welchem die Schüler des betreffenden Bekenntnisses anwesend sind."

Abmeldungen beeinträchtigten die Stundenplanerstellung

Wie dazu am Freitag die Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien, Christine Mann, betonte, versuche das zuletzt beschlossene Maßnahmenpaket des Bildungsministeriums, weitere Schritte in Richtung einer Sicherung und Steigerung von Schulqualität zu setzen. Einer der Ansatzpunkte sei die Garantie des lehrplanmäßig vorgesehenen Unterrichts. Vor allem im Zusammenhang mit der Unterrichtsgarantie hätten sich, so Mann, notwendige Akkordierungen bezüglich des Religionsunterrichts ergeben. Die bisher übliche Abmeldefrist von zehn Tagen habe sich als "möglicher Reibepunkt" am Anfang des Schuljahres erwiesen, der eine rechtzeitige Stundenplanerstellung beeinträchtigen könnte, so Mann laut "Kathpress".

5 Prozent melden sich vom Religionsunterricht ab

Insgesamt melden sich laut Mann ca. fünf Prozent der katholischen Schüler ab bzw. werden von ihren Eltern abgemeldet. Diese Zahlen sind seit Jahren in etwa konstant. Daneben wählen noch mehr als drei Viertel aller Kinder ohne religiöses Bekenntnis den katholischen Religionsunterricht als Freigegenstand - für Mann ein Zeichen, dass sich die "Qualitätsoffensive in den vergangenen Jahren bezahlt gemacht hat".

Religion ist wieder "in"

Insgesamt schlägt sich nach den Worten Manns der "Megatrend Respiritualisierung" auch in der Akzeptanz des Religionsunterrichts nieder. Es sei "in", sich wieder explizit mit religiösen Fragen zu beschäftigen, sich Wertefragen und der "Vision eines guten und gelingenden Lebens" zuzuwenden. "Und gerade eine pluralistische Gesellschaft lebt davon, dass jeder weiß, aus welchen Wurzeln er kommt", so Christine Mann.

 

 

 

 

 
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