News 07. 06. 2006

Ökumene-Preis für “Pro Oriente”

Die Wiener Stiftung "Pro Oriente" ist gemeinsam mit dem rumänisch-orthodoxen Kirchenhistoriker Viorel Ionita mit dem Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis 2006 der niederbayrischen Benediktinerabtei Niederaltaich ausgezeichnet worden.

Die Auszeichnung wurde für besondere Verdienste um die Verständigung zwischen der katholischen Kirche und den Ostkirchen verliehen.

Prophetische Aufgabe

Pater Gerhard Voss, Rektor des Ökumenischen Instituts der Abtei Nieraltaich, würdigte in seiner Laudatio das beispielhafte Wirken von "Pro Oriente". Gerade in einer Zeit, in der in manchen europäischen Ländern das Interesse an der geistig-religiösen Welt Ost- und Südosteuropas im Schwinden sei, komme "Pro Oriente" eine prophetische Aufgabe zu. Auch Ionita habe sich in seiner Funktion als Studienleiter der "Konferenz Europäischer Kirchen" (CEC) in Genf große Verdienste um die Versöhnungsarbeit erworben, so Voss.

Würdigung durch Kardinal Kasper

In einem Grußwort würdigte auch Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, die Leistungen von "Pro Oriente" und Ionita. Wer den Namen "Pro Oriente" hört, denke unweigerlich an den verstorbenen Wiener Erzbischof, Kardinal Franz König, so Kasper. Mit dessen Person und seinem Einsatz für eine ökumenische Verständigung sei die Stiftung "Pro Oriente" untrennbar verbunden. Nicht weniger überzeugend sei auch das Engagement seines Nachnachfolgers, Kardinal Christoph Schönborn.

Europäische Einigung

"Pro Oriente"-Präsident Hans Marte nannte den europäischen Einigungsprozess als einen der Schwerpunkte der Stiftung. "Dies im Bewusstsein, dass die materielle Ebene und insbesondere der Markt nicht in der Lage sein werden, die für die EU nötige Identität und Solidarität zu schaffen", so Marte. Dazu brauche es trotz aller Spaltungen die gemeinschaftsstiftende Kraft der Kirchen und Religionsgemeinschaften.

 

"Pro Oriente" wurde 1964 von Kardinal Franz König (1905-2004) gegründet, um die Beziehungen zwischen der römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen bzw. altorientalischen Kirchen zu fördern. Der Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis wird alle zwei bis drei Jahre vergeben. Niederaltaich ist bekannt für seine ökumenische Ausrichtung, die auf Abt Emmanuel Heufelder (1898-1982) zurückgeht. Im Kloster werden Gottesdienste im lateinischen wie im byzantinischen Ritus gefeiert.

 

Link:

Pro Oriente

 
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