News 25. 07. 2006 |
US-Bischöfe zu NahostDie katholische US-Bischofskonferenz hat an die Abgeordneten ihres Landes appelliert, sich stärker für eine friedliche Lösung der Konflikte im Nahen Osten einzusetzen.Der schreckliche Kreislauf der Gewalt im Nahen Osten zerstöre auf allen Seiten das Leben unschuldiger Menschen und die Hoffnung auf Verhandlungen und Zugeständnisse, die zu einem gerechten Frieden führen könnten, schrieb der Vorsitzende des Komitees der US-Bischofskonferenz für internationale Politik, Bischof Thomas G. Wenski von Orlando, in einem Brief an die Abgeordneten in Senat und Repräsentantenhaus. Die katholische Gemeinschaft in den USA sei "zutiefst besorgt" über die humanitären Kosten und die längerfristigen Folgen der derzeitigen Vorgänge. Gewalt beendenDie Senatoren und Abgeordneten "alles ihnen Mögliche tun, um zu helfen, die eskalierende Gewalt im Nahen Osten zu beenden", so der Bischof. Eine Friede, der diesen Namen verdient, müsse Israel angemessene Sicherheit bieten sowie einen existenzfähigen Staat für Palästinenser und echte Unabhängigkeit für das libanesische Volk bringen. Bischof Wenski betont, dass die US-Bischöfe den Terror und die provokativen Akte von "Hamas" und "Hizbollah" und ihre Attacken auf israelische Bürger, sowohl Juden als auch Araber, verurteilt. Diese radikalen Gruppen sowie ihre Unterstützer in Syrien und dem Iran seien verantwortlich dafür, den derzeitigen Kreislauf der Gewalt losgetreten zu haben. Internationales Recht respektierenWenski erinnert aber auch daran, dass Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano klargestellt habe, dass Israels Recht auf Selbstverteidigung den Staat nicht davon befreie, internationales Recht - insbesondere zum Schutz von Zivilisten - zu respektieren. Israels Reaktionen seien in einigen Fällen militärisch unangemessen und wahllos gewesen. Der Bischof weist darauf hin, dass die katholische Soziallehre militärische Maßnahmen, die die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur treffen, ablehnt. Die Bestrafung ganzer Völker widerspreche traditionellem Kriegsrecht. Sofortiger WaffenstillstandDem entgegen könnten nur aufrechter Dialog und Verhandlungen dauerhaften und gerechten Frieden in den Nahen Osten bringen, heißt es in dem Brief an die amerikanischen Abgeordneten. Der wiederkehrende Zyklus von terroristischen Attacken, willkürlichen Provokationen und unangemessener militärischer Reaktionen unterlaufe den Willen des Volkes auf allen Seiten, "das eine gerechte Zwei-Staaten-Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt sucht." Daher ruft die Bischofskonferenz die Abgeordneten auf, auf einen sofortigen und effektiven Waffenstillstand zu drängen und Korridore für humanitäre Zwecke zu öffnen. |
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