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News 27. 07. 2006 |
Caritas: "Hunger ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit "Als einen "Hilfeschrei gegen den Hunger" versteht die Caritas ihre heurige Augustsammlung für Menschen in Not in Afrika, Asien und Lateinamerika.Anlässlich des Starts der Augustsammlung 2006 nannte Caritas-Präsident Franz Küberl Hunger "eine globale Tragödie, deren größtes Drama darin besteht, dass sie zu vermeiden ist". Alle fünf Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind an Hunger; das sind 6,5 Millionen Mädchen und Buben pro Jahr, erinnerte Küberl. Doch Hunger "fällt nicht vom Himmel", sondern sei eine Folge politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Fehlverhaltens, betonte der Caritas-Präsident und nannte Hunger daher eine "himmelschreiende Ungerechtigkeit". Insgesamt sterben laut Caritas 10 Millionen Menschen pro Jahr an Hunger - mehr als an Tuberkulose, Malaria und Aids zusammen. Weltweit haben mehr als 850 Millionen Menschen nicht genug zu essen, der Großteil davon Frauen und Kinder. "Hilfeschrei gegen den Hunger"In über 100 Projekten hilft die Caritas mit, dem Hunger die Stirn zu bieten. Die traditionelle Augustsammlung zugunsten von Menschen in Not in Afrika, Asien und Lateinamerika steht diesmal unter dem Motto: "Hilfeschrei gegen den Hunger". Die Hilfe der Caritas zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung verläuft auf zwei Schienen: In der Katastrophenhilfe versorgt die Caritas Opfer von Naturkatastrophen und Kriegen mit Nahrung, in langfristigen Projekten hilft die Organisation mit, dass Menschen sich ihr Essen selbst erwirtschaften können und Hunger erst gar nicht entsteht. Im Mittelpunkt der mehr als 100 Projekte der Caritas-Auslandshilfe in Ländern wie Mali, Äthiopien, Burkina Faso, Kongo, Uganda, Mosambik und Ecuador steht die ländliche Entwicklung. Mehr Geld für EntwicklungszusammenarbeitDie Tatsache, dass weltweit über 850 Millionen Menschen schwerst unterernährt seien, sei freilich vor allem ein Symptom für das Versagen der Politik, ist der Caritas-Präsident überzeugt: "Genug zu essen zu haben ist ein Menschenrecht." Ernährungssicherheit müsse das oberste Ziel der globalen Handelspolitik sein, damit gewährleistet ist, dass alle Menschen sich ausreichend und gesund ernähren können. Dazu solle Österreich die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit erhöhen, denn die Erreichung der 0,7 Prozent des BNE (Bruttonationaleinkommens) sei in Österreich nach wie vor mehr als fraglich. Küberl: "Österreich verzeichnete zwar im Vorjahr einen starken Anstieg der Entwicklungshilfegelder, ohne Irakentschuldung sehen die Zahlen aber weniger rosig aus". "Tobin-Steuer" zur ArmutsbekämpfungFür Küberl geht es dabei um einen "Doppelschritt". Die Entwicklungshilfe sollte erhöht und gleichzeitig die Entschuldungsmaßnahmen fortgesetzt werden. Nötig seien auch "neue Finanzierungsquellen zur Armutsbekämpfung". Die Caritas erinnert dabei an die "Tobin Tax", denn schon eine "Bagatellsteuer der weltweiten Devisentransaktionen von nur 0,01 Prozent" würde Europa 15 bis 18 Milliarden Euro im Jahr bringen. Das seien rund 13 bis 16 Prozent des EU-Budgets 2006, rechnet Küberl vor. Schwerpunktland MaliKüberl berichtete bei dem Pressegespräch zum Start der Augustsammlung von seinem jüngsten Lokalaugenschein im westafrikanischen Mali, das von einer Hungersnot geplagt ist. In Mali, dem viertärmsten Land der Welt, versorgt das internationale Caritas-Netzwerk nach der Dürre und der Heuschreckenplage des Vorjahrs 15.000 Menschen mit Essen. Auch der heurigen Ernte sehe man mit Bangen entgegen, weil es bisher - die Regenzeit dauert von Juni bis Oktober - noch zu wenig geregnet hat, berichtete Küberl von seinem jüngsten Besuch. Die Caritas Österreich leistet langfristige Hilfe etwa mit dem Bau von Brunnen, Bewässerungssystemen und Getreidespeichern. Frauen würden zum Anbau von Obst und Gemüse ermutigt. "Denn zum Problem der oft schlechten Ernten kommt, dass die Menschen sich in Mali oft einseitig ernähren und zu wenig Fleisch und Gemüse essen", so Küberl. 15 Euro schenken Kraft fürs Leben"Jetzt im August bitte ich aber vor allem Sie um Ihre tatkräftige Unterstützung", appelliert Küberl an die Menschen in Österreich. "Mit 15 Euro kann die Caritas eine Familie in Afrika einen Monat lang ernähren. Mit dem Betrag, den bei uns ein Abendessen im Restaurant kostet, schenken Sie einer Familie in Afrika neuen Lebensmut: Genug Kraft zum Wasserholen, neue Konzentration im Unterricht, und neue Energie, sich dem Leben zu stellen", so Küberl.
Info:- Caritas-Augustsammlung 2006: "Hilfeschrei gegen den Hunger" Spendenkonto: P.S.K. 7.700 004, BLZ 60 000, Kennwort: Augustsammlung
Link:- Caritas
Video-on-Demand: - Orientierung, 31. 07. 2006: Caritas-Augustsammlung: „Hilfeschrei gegen den Hunger“
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