Theologischer Preis der Salzburger Hochschulwochen an Kardinal Kasper

Erstmals wurde der "Theologische Preis der Salzburger Hochschulwochen" in Anerkennung eines theologischen Gesamtwerks verliehen: Walter Kardinal Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, bekam am Mittwoch in Salzburg die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung, die künftig regelmäßig vergeben werden soll.

Der junge Professor, der 1968 mit dem Thema "Offenbarung und Freiheit" zum ersten Mal bei den Salzburger Hochschulwochen auftrat, habe auch später als Bischof immer wieder den Mut zur Freiheit des theologischen Gedankens in der Kirche bewiesen, sagte Gregor Maria Hoff, der Obmann der Salzburger Hochschulwochen beim Festakt. "Zugleich hat er es verstanden, die öffentliche Relevanz des christlichen Glaubens und der Theologie zu kommunizieren."

Evangelischer Professor hält Laudatio

"Die Werke Kaspers sprechen für sich. Sie sprechen dadurch für sich, dass sie von einem anderen sprechen", meinte Eberhard Jüngel von der Evangelisch-Theologischen Fakultät Tübingen in seiner Laudatio. Das hätten echte Werke der Theologie mit echten Kunstwerken gemeinsam, "dass sie die Wahrheit zum Leuchten bringen und dadurch selber leuchten." Walter Kardinal Kasper sei nicht "dem Werk, sondern der Wahrheit verpflichtet", als Wissenschaftler, Pfarrer und Kardinal: Kasper wolle die splendor veritatis reflektieren, und damit sei seine theologische Arbeit mehr als das Werk, mehr auch als die Summe des Gesamtwerkes.

Wahrheit in Liebe

Nicht nur das Nach- sondern auch das Weiter-Denken zeichne den Kardinal und Tübinger Honorarprofessor Kasper aus, besonders im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanum. Kasper laufe auch nicht vor der Metaphysik davon, betonte Laudator Jüngel. "Die Kraft des Denkens zersetzt nicht das Geheimnis. Je gründlicher das Geheimnis gedacht und begriffen wird, umso geheimnisvoller wird es." Es sei Kaspers Grundhaltung, "das Zeugnis von der Liebe Gottes in Liebe mitzuteilen und die Wahrheit in Liebe zur Geltung bringen".

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