News 02. 08. 2006 |
Libanon: Religionsführer für Beendigung des „sinnlosen Krieges“Die Führer von 17 Religions-gemeinschaften des Libanon haben einen gemeinsamen Appell zur Beendigung der Kämpfe und zur Unterstützung der Regierung von Ministerpräsident Siniora verabschiedet.Das außergewöhnliche Treffen fand am Dienstag in Bkerke, dem Wintersitz des maronitischen Patriarchen, Kardinal Nasrallah Sfeir, statt. Einziger Tagesordnungspunkt war das „Studium der tragischen Situation im Libanon und die verschärfte humanitäre Krise nach der Flucht von mehr als 700.000 aus dem Südlibanon und aus Beirut vertriebenen Menschen.“ Sieben-Punkte-ErklärungDie Führer von Christen, Sunniten und Schiiten verabschiedeten zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren eine gemeinsame Erklärung, in dem sie sich für einen sofortigen Waffenstillstand und die bedingungslose Respektierung der libanesischen Grenze durch Israel aussprachen. Weiters forderten sie einen gegenseitigen Austausch von gefangen genommenen Soldaten und die Öffnung humanitäre Korridore, damit die Hilfe die Vertriebenen erreichen kann. UNO-TruppenDie Religionsführer erklärten ihre uneingeschränkte Unterstützung des Plans von Ministerpräsident Fouad Siniora für die rasche Entsendung von UNO-Truppen, um dem Krieg ein Ende zu setzen. Sie bekräftigten dass der libanesische Staat "seine vollständige Souveränität über das gesamte Staatsterritorium zurückerhalten" und das Recht zur bewaffneten Auseinandersetzung "allein in den Händen des Staates liegen" müsse. Schließlich verurteilten die Religionsführer die Massaker im Libanon, vor allem jenes von Kana, bei dem am Samstag rund 60 Zivilisten getötet wurden. Dies seien „Kriegsverbrechen“, die von der internationalen Gemeinschaft verurteilt werden müssten. Hochrangige VertreterAn dem Treffen in Bkerke, nördlich von Beirut, nahmen u. a. der Patriarch der maronitischen Kirche, Kardinal Nasrallah Sfeir, der Großmufti der Sunniten im Libanon, Scheich Mohammad Rachid Kabbaniand und der stellvertretende Vorsitzende des Rates der Schiiten, Scheich Abdel Amir Kabalan, teil.
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