News 02. 08. 2006 |
Erneuter Libanon-Appell des PapstesPapst Benedikt XVI. hat am Mittwoch erneut zum Ende der Gewalt im Libanon aufgerufen. Bei der Generalaudienz im Vatikan drängte er auf ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten im Libanon."Nichts kann das Vergießen von schuldlosem Blut rechtfertigen", sagte der Papst. Für politische LösungDie Bilder von zerrissenen Körpern so vieler Menschen, vor allem von Kindern wie jetzt aus dem libanesischen Kana, seien erschütternd. "Ich rufe die internationale Gemeinschaft und alle, die direkt in diese Tragödie verwickelt sind, auf, so bald wie möglich Bedingungen für eine definitive politische Lösung der Krise zu schaffen, die den künftigen Generationen eine friedlichere und sichere Zukunft ermöglicht", so der so der Papst auf dem Petersplatz vor rund 42.000 Kindern aus 18 Staaten, die in dieser Woche an der internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom teilnehmen. MinistrantenwallfahrtHöhepunkt des Ministrantentreffens war ein Gottesdienst mit dem Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Dienstagabend auf dem Petersplatz. Das Grußwort bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz wurde in deutscher Sprache an die jugendlichen Teilnehmer gerichtet, rund 2.000 Ministranten kamen aus Österreich, 35.000 aus Deutschland. Die Kinder aus Österreich wurden von Kardinal Schönborn nach Rom begleitet. Einige Kinder schenkten dem Papst ein weißes Tuch als Symbol des Ministrantentreffens.
Die Wallfahrt unter dem Motto "Spiritus vivificat - Der Geist macht lebendig" umfasst ein Pilgerprogramm, das von den einzelnen Herkunftsdiözesen gestaltet wird. Papst wieder in Castel GandolfoNach der Generalaudienz flog der Papst im Hubschrauber wieder in seine Sommerresidenz in Castel Gandolfo (30 Kilometer südlich von Rom) zurück, wo er bis zum Ende des Sommers verweilen wird. Unterbrochen wird der Aufenthalt nur vom 9. bis zum 14. September anlässlich seines Besuches in Deutschland. Wiederholte Appelle des Heiligen StuhlesBereits am Sonntag hatte sich der Papst beim Angelus-Gebet nach dem verheerenden israelischen Luftangriff auf libanesische Zivilisten in Kana in einem eindringlichen Appell "an alle Verantwortlichen dieser Spirale der Gewalt" gewandt, "damit sie sofort die Waffen niederlegen". Nach Beginn der israelischen Militäroffensive hatte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano erklärt: "Der Heilige Stuhl bedauert den Angriff auf den Libanon, einen freien und souveränen Staat". Das Recht auf Selbstverteidigung dürfe nicht dazu führen, internationale Regeln außer Kraft zu setzen wie zum Schutz der Zivilbevölkerung. Die größte christliche Gemeinschaft im Libanon, die Maroniten unter ihrem Patriarchen, Kardinal Nasrallah Boutros Sfeir, sind mit Rom uniert. Sie stellen traditionell den libanesischen Staatspräsidenten. |
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