News 03. 08. 2006 |
Patriarch von Jerusalem: Mehr Druck auf Israel!Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, stärker auf ein Ende der israelischen Militäroffensiven im Libanon und im Gaza-Streifen zu drängen."Was derzeit in Gaza und im Südlibanon passiert, ist einfach inhuman, was auch immer als Rechtfertigung herangezogen wird", heißt es laut Kathpress in einer in Jerusalem veröffentlichten Erklärung des Patriarchen zur traditionellen Gebets- und Fastenwoche vor dem Fest Mariä Himmelfahrt, das die katholische Kirche am 15. August begeht. Der Palästinenser Sabbah rief zum Fasten und zum Gebet für Frieden und ein Ende der Kampfhandlungen auf. Er bete für alle Konfliktparteien, für Palästinenser, Israelis und Libanesen. Für GefangenenaustauschDer Patriarch verurteilte ausdrücklich die Entführung von drei israelischen Soldaten durch Hamas und Hisbollah, die der aktuellen Eskalation vorangingen. Es sei zu hoffen, dass alle drei wohlbehalten zu ihren Eltern und Angehörigen heimkehren könnten. In gleicher Weise verurteilte er die Inhaftierung von Palästinensern durch die Israelis sowie die andauernde Haft von 10.000 palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen. Auch bei ihnen warteten Eltern und Angehörige auf eine Rückkehr. Jeder Mensch habe die gleiche Würde, ob er Israeli oder Palästinenser sei. Gewalt zieht Gewalt nach sichDer Patriarch spricht von einem tödlichen Kreislauf der Gewalt, der gebrochen werden müsse, "und nur die Starken können ihn brechen". Der einzige Weg zur Lösung des Konflikts sei ein Ende der Ungerechtigkeit in der palästinensischen Frage, die Ausgangspunkt des langen Konflikts sei. Dazu zähle ein Ende der israelischen militärischen Besatzung sowie Freiheit und Gerechtigkeit für die Palästinenser. Solange die Unterdrückung andauere, werde sie weitere Gewalt hervorbringen. Die Erfahrung zeige, dass im Nahen Osten Gewalt stets neue Gewalt nach sich ziehe und nicht zur ersehnten Sicherheit führe, betonte Sabbah. Es bringe nichts, eine "neue Ordnung" aufzubauen oder auf Sicherheit zu hoffen, so lange Unterdrückung fortbestehe. Militärische Vergeltungsmaßnahmen verschärften lediglich die Verweigerungshaltung, die Israel in der Region umgebe. |
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