News 27. 11. 2006 |
Theologe Klaus Berger ist wieder in die katholische Kirche eingetretenDer Heidelberger Theologieprofessor Klaus Berger ist nun auch formell wieder Mitglied der katholischen Kirche, nachdem er zuvor aus der evangelischen Kirche ausgetreten war. Im vergangenen Jahr hatte eine mögliche doppelte Religionszugehörigkeit Bergers in Deutschland für einiges Aufsehen gesorgt.Berger sei in der vorletzten Woche an seinem Geburtsort Hildesheim in die katholische Kirche eingetreten, teilte das Bistum Hildesheim am Montag mit. Vor etwa einem Jahr hatte der seit Jahrzehnten an der evangelischen Fakultät der Universität Heidelberg lehrende und jetzt emeritierte Professor für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass er auch Mitglied der katholischen Kirche ist. Er hatte damals betont, "im Herzen katholisch" zu sein. Er sei katholisch getauft und aufgewachsen und wolle sich nicht auf eine bestimmte Glaubensrichtung festlegen: "Im Augenblick ist die Distanz zu beiden gleich groß", hatte er erklärt. Juristisch sei er Mitglied der evangelischen Kirche, weil er an sie Steuern zahle. Seit Anfang der 70er Jahre evangelischIn der vergangenen Woche war Berger, wie ein Sprecher der Evangelischen Landeskirche Baden bestätigte, aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Der Sprecher erklärte, er könne den genauen Zeitpunkt von Bergers Austritt nicht nennen, auch die Gründe für den Austritt seien ihm nicht bekannt. Der heute 66-jährige Berger sei seit Anfang der 70er Jahre in Heidelberg als Mitglied der Evangelischen Kirche geführt worden, hieß es. Berger: Ratzinger wusste von doppelter ReligionszugehörigkeitBerger hat sich unter anderem auch als Bibelforscher einen Namen gemacht. Nach eigenen Angaben konnte Berger in jungen Jahren wegen einer von der offiziellen katholischen Lehre abweichenden Meinung (Häresie) nicht Priester werden. Er habe die Auffassung vertreten, dass Jesus nicht das jüdische Gesetz aufgehoben habe. Aus der katholischen Kirche sei er dennoch nicht ausgetreten. Die möglicherweise doppelte Religionszugehörigkeit Bergers hatte im vergangenen Jahr zu Irritationen bei den Kirchenleitungen geführt. Auch am vergangenen Donnerstag betonte der Sprecher der badischen Landeskirche, dass Berger "formal betrachtet eigentlich aus der katholischen Kirche ausgetreten sein müsse, bevor er in die evangelische Kirche eintreten konnte". Der Professor wiederum hatte vor einem Jahr erklärt, der heutige Papst Benedikt XVI. habe, als er noch Kardinal Joseph Ratzinger war, von der doppelten Konfessionszugehörigkeit gewusst. Rom hatte dies energisch dementiert. "Dies sei keineswegs zulässig", hieß es. |
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