News 01. 12. 2006

Papst beendete Türkei-Reise

Papst Benedikt XVI. hat am Freitagmittag seinen viertägigen Besuch in der Türkei beendet. Er hoffe, dass seine Reise zu einem "besseren Verständnis" zwischen den Religionen habe beitragen können, insbesondere zwischen dem Islam und dem Christentum, so der Papst. 

Er werde "einen Teil meines Herzens" in Istanbul lassen, erklärte Benedikt XVI. kurz vor dem Abflug in Istanbul. Benedikt bedankte sich bei den türkischen Behörden und der Bevölkerung, die unter den Sicherheitsmaßnahmen "ein bisschen zu leiden" gehabt habe.

Papst feierte Messe in Istanbul

Zum Abschluss seiner viertägigen Türkei-Reise hat Papst Benedikt XVI. am Freitag in Istanbul seine Botschaft der Versöhnung bekräftigt. Die Kirche wolle niemandem etwas aufzwingen, aber in Freiheit leben, betonte er in seiner Predigt bei der Messe in der katholischen Heilig-Geist-Kathedrale in Istanbul Anwesenheit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., des Oberhauptes der Weltorthodoxie. "Die Kirche möchte niemanden etwas aufzwingen, sie verlangt lediglich, dass sie in Freiheit existieren kann", sagte der Papst.

Wunsch nach "vollständiger Einheit" der Kirchen

Der Papst betonte in seiner Predigt erneut den Wunsch nach Überwindung der tausendjährigen Kirchenspaltung. Sein Vorgänger Johannes Paul II. habe bereits vor 27 Jahren bei seinem Besuch bei Patriarch Dimitrios I. im Phanar den Wunsch nach Rückkehr zur "vollständigen Einheit" der Kirchen ausgedrückt. "Dieser Wunsch ist bislang noch nicht Wirklichkeit geworden und der Papst sehnt sich noch immer danach", sagte Benedikt. Die Kirchen müssten alle Anstrengungen unternehmen, um den Weg zur Versöhnung ohne Zögern fortzusetzen.

Friedenstauben

Vor Betreten der Kirche ließ Benedikt weiße Tauben als Zeichen des Friedens aufsteigen. Eine begeisterte Mengen begrüßte den Papst mit Singen, Klatschen und "Viva"-Rufen. Im Hof der Kirche trat der Papst vor ein Denkmal, das seinen Vorgänger Benedikt XV. zeigt. Dieser hatte sich zu Zeiten des Ersten Weltkrieges einen Namen als Friedenspapst gemacht und war deshalb auch in der Türkei hoch angesehen.

 

   

 

 

Hintergrund:

- Infos zum Papst-Besuch in der Türkei

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