News 12. 12. 2006 |
Vatikan wendet sich gegen eine Leugnung der ShoahDer Vatikan hat in einer Erklärung zur "Holocaust-Konferenz" in Teheran seinen Respekt vor den Opfern der Shoah bekundet und zur Erinnerung an die "schrecklichen Fakten" aufgerufen.Das 20. Jahrhundert habe den Versuch erlebt, das jüdische Volk auszulöschen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Statement. Dabei seien Millionen von Juden allein wegen ihres Judeseins ermordet worden. "Die Shoah war eine entsetzliche Tragödie, vor der man nicht gleichgültig bleiben kann", heißt es in der vatikanischen Erklärung. Die Erinnerung an diese schrecklichen Fakten müsse eine bleibende Ermahnung sein, um Konflikte zu beenden, die legitimen Rechte aller Völker zu respektieren und zum Frieden in Wahrheit und Gerechtigkeit zu ermahnen. Der Text verweist weiter auf die Besuche von Johannes Paul II. in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem im Jahr 2000 und von Benedikt XVI. in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz während seiner Polenreise im Mai. Bei diesen Anlässen hätten die Päpste die Haltung der Kirche zur Shoah bekräftigt, die auch in dem 1998 veröffentlichten Dokument "Wir erinnern: Eine Reflexion über die Shoah" dargelegt sei. Holocaust-LeugnerDie "Holocaust-Konferenz" in Teheran war am Montag eröffnet worden. Nach offiziellen iranischen Angaben nehmen "67 Wissenschaftler aus 30 Ländern" teil. Darunter sind Holocaust-Leugner wie der Franzose Robert Faurisson, der Deutsch-Australier Fredrick Töben und der Wiener Anwalt Herbert Schaller. Die Veranstalter kündigten an, "jenseits bestehender Tabus" über die Ereignisse der Judenvernichtung in der NS-Zeit debattieren zu wollen. Die umstrittene Veranstaltung war vom iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad angeregt worden, der die Ermordung von Millionen Juden in Europa als Mythos bezeichnet hat.
|
![]() |