News 19. 12. 2006 |
Protestantischer Theologe Graf für Abgrenzung gegenüber KatholikenFür eine schärfere Abgrenzung zwischen Katholizismus und Protestantismus hat sich der deutsche renommierte evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Graf ausgesprochen."Mit Wischiwaschi ist niemandem gedient", sagte der Münchner Theologieprofessor der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit". Inakzeptabel am Katholizismus seien für Protestanten die Institution des Papstes, das katholische Amtsverständnis und die Tatsache, dass die katholische Kirche nach außen Normen einfordere, etwa die Menschenrechte, die sie nach innen nicht einhalte, so Graf. "Neue Denkfaulheit"Im Protestantismus stellt Graf eine "dramatische Milieuverengung", eine "neue Denkfaulheit" fest. Die protestantische Kirche, so Graf, müsse sich heute auf ihr "Kerngeschäft" verlegen: Sie sei zuständig für guten Gottesdienst, für gute Beerdigungen, gute Taufen, gute Predigten. Protestantisch seien etwa die Konzentration auf das Wort, der hohe Rang der Musik und die Tendenz zur persönlichen Aneignung von religiösen Inhalten. Friedrich Wilhelm GrafGraf, geboren 1948, ist Ordinarius für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik an der Universität München. Als erster Theologe hat er den Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhalten. Graf verfasste zahlreiche theologische und religionsphilosophische Bücher und Texte. Zu seinen Publikationen gehört auch das viel beachtete Buch "Die Wiederkehr der Götter - Religion in der modernen Kultur".
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