News 09. 01. 2007 |
Katholische Kirche: Deutlicher Rückgang bei KirchenaustrittenDie Zahl der Kirchenaustritte ist in Österreich im Vorjahr um 17,79 Prozent zurückgegangen, zugleich ist die Zahl der "Rückkehrer" in die katholische Kirche gestiegen. Das Geburtendefizit wurde durch die Zuwanderung fast ausgeglichen, weil unter den Immigranten - vor allem jenen aus Ostmitteleuropa, Südasien und Afrika - ein hoher Prozentsatz von Katholiken ist.Nach vorläufigem Stand sind im Vorjahr in Österreich 36.645 Katholiken aus der Kirche ausgetreten, im Jahr davor waren es 44.609 gewesen. Das entspricht einem Rückgang um 17,79 Prozent. Die meisten Kirchenaustritte gab es im Jahr 2004 - das kirchenintern vom Sex-Skandal im St. Pöltner Priesterseminar geprägt gewesen war - mit 51.731 Kirchenaustritten. Etwa 4.600 Personen sind 2006 zur katholischen Kirche zurückgekehrt (im Jahr davor waren es 4.009). Wien: 11.580 KirchenaustritteIn der Erzdiözese Wien ist die Anzahl der Kirchenaustritte 2006 im Vergleich zum Jahr davor sogar um rund ein Fünftel (20,2 Prozent) gesunken. Demnach sind 2006 in der Erzdiözese Wien 11.580 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten (2005: 14.507), das entspricht 0,87 Prozent der Katholiken in der Erzdiözese. Damit sank die Zahl der Austritte auf den niedrigsten Wert seit Einführung der EDV-gestützten Datenerhebung in der Erzdiözese Wien Anfang der achtziger Jahre. Im bevölkerungsstärksten Vikariat Wien-Stadt der Erzdiözese, das mit dem Bundesland Wien identisch ist, sank die Zahl der Austritte im vergangenen Jahr auf 7.984, was im Vergleich zum Jahr 2005 einen Rückgang um 19,5 Prozent bedeutet. Auch in ihrem niederösterreichischen Anteil verzeichnete die Erzdiözese Wien im Jahr 2006 einen deutlichen Rückgang bei den Kirchenaustritten. Nach den derzeit vorliegenden Daten sind im vergangenen Jahr in den Vikariaten "Unter dem Manhartsberg" und "Unter dem Wienerwald" der Erzdiözese Wien 0,6 Prozent der Katholiken (3.596 Personen) aus der katholischen Kirche ausgetreten. Gegenüber dem Jahr 2005 bedeutet das einen Rückgang um 21,5 Prozent. 1,328.399 Millionen Katholiken in der Erzdiözese WienRund 1.500 Personen sind in der Erzdiözese Wien im Vorjahr in die katholische Kirche zurückgekehrt oder neu eingetreten. Diese Zahl bleibt damit im Vergleich zu den Vorjahren in etwa konstant. Insgesamt leben in der Erzdiözese Wien derzeit 1,328.399 Millionen Katholiken, etwa 600.000 von ihnen im niederösterreichischen Anteil der Erzdiözese (2005: insgesamt 1,337.062 Katholiken). Linz: 11,16 Prozent weniger KirchenaustritteIn der Diözese Linz sind 2006 nach vorläufigem Stand 6.299 Personen aus der Kirche ausgetreten. Das sind um 791 oder 11,16 Prozent weniger als 2005 (7.090 Personen). 788 Personen sind im vergangenen Jahr wieder in die Katholische Kirche eingetreten. 2006 waren es 680. Mit Stichtag 31. Dezember 2006 lebten in der Diözese Linz 1,051.136 Katholiken (2005: 1,055.791). Graz: "Früchte der Öffentlichkeitsarbeit"In der Diözese Graz-Seckau gab es im Vergleich zu 2005 im Vorjahr um 18,79 Prozent weniger Kirchenaustritte. Während im Jahr 2005 genau 7.060 Katholiken aus der Kirche ausgetreten sind, waren es im Jahr 2006 mit Stichtag 31. Dezember 5.701. Bei den Wiederaufnahmen lässt sich ebenfalls eine positive Bilanz ziehen. Im Vergleich zu 2005 stieg die Zahl der (Wieder-)Aufnahmen 2006 um drei Prozent. Gegenüber 807 Personen im Jahr 2005 traten 2006 832 Personen wieder in die katholische Kirche ein, die höchste Zahl seit 30 Jahren. Nach Einschätzung der Diözesanleitung zeigen sich damit erste Früchte einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit, in denen die vielfältigen Leistungen der Kirche für alle Menschen breit kommuniziert werden. Durch besondere Angebote werden Ausgetretene wieder in die Gemeinschaft der Kirche eingeladen. Im Rahmen dieses Projektes wurde u.a. der formale Wiedereintritt erleichtert: Es genügt, zu einem Priester eigener Wahl zu gehen und dort den Wiedereintritt unkompliziert vorzunehmen. Auch in Salzburg und Innsbruck weniger KirchenaustritteIn der Erzdiözese Salzburg traten 2006 2.942 Personen aus der Kirche aus. Das waren deutlich weniger als 2005, als 3.571 Personen diesen Schritt setzten. Die Zahl der Eintritte liegt derzeit noch nicht vor, die Zahl der Katholiken blieb mit 506.258 praktisch gleich gegenüber 2005 (511.000). Auch die Diözese Innsbruck kann einen Rückgang der Kirchenaustritte vermelden. Laut vorläufigem Stand traten 2006 insgesamt 2.288 Personen aus der katholischen Kirche aus. Das sind um 12,87 Prozent weniger als 2005 (2.625 Personen). 259 Personen kehrten zur Kirche zurück, 2005 waren es 205 gewesen. Die Zahl der Katholiken ist praktisch gleich geblieben, sie betrug 406.621 im Vergleich zu 407.982 im Jahr 2005. Eisenstadt: 846 Austritte, 91 EintritteIn Kärnten konnte die katholische Kirche - wie bereits im Jahr 2005 - auch im Jahr 2006 einen Rückgang an Kirchenaustritten und gleichzeitig eine Steigerung bei den Eintritten verzeichnen. Im Jahr 2006 sind in der Diözese Gurk 2.312 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Gegenüber 2005 bedeutet dies einen Rückgang der Austritte um 16,53 Prozent. Die Zahl der Eintritte hat sich mit 317 Aufnahmen um 20,53 Prozent gegenüber dem Vorjahr (263 Aufnahmen) erhöht. Die Diözese Eisenstadt verzeichnete im Jahr 2006 insgesamt nur 846 Austritte. 2005 waren es 947 gewesen. Zugleich entschlossen sich 91 Personen zum Eintritt in die katholische Kirche (2005: 72 Personen). 211.048 Katholiken leben derzeit in der Diözese Eisenstadt (2005: 212.131). St. Pölten: Aufbruchskampagne hat gewirktIn der Diözese St. Pölten sind 2.907 Personen aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Das sind um 1.095 Personen oder um 27,36 Prozent weniger als im Jahr 2005. Damals hatten 4.002 Katholiken die Kirche verlassen. 217 Personen sind im vergangenen Jahr in der Diözese St. Pölten wieder in die Kirche zurückgekehrt. Der Direktor des Pastoralamtes, Msgr. Wilfried Kreuth, erklärt den Rückgang der Austrittszahlen vor allem auch mit "neuen und ermutigenden" Impulsen, die im vergangenen Jahr von Seiten der Diözese gesetzt wurden. Kreuth erinnert u.a. an die Aufbruchskampagne "Gottes Botschaft im Alltag" sowie an die Begegnungstage in den Dekanaten Geras und Zwettl. Auch die Zunahme der Wallfahrten, etwa auf dem Jakobsweg, sei ein "ermutigendes Zeichen eines neuen Aufbruchs", so Kreuth. 263.613 Katholiken in VorarlbergIn der Diözese Feldkirch traten im Jahr 2006 aus der katholischen Kirche 1.770 Personen aus. 2005 waren es 2.005 gewesen. Demgegenüber kehrten im vergangenen Jahr 153 Personen in die Kirche zurück (2005: 137 Personen). Insgesamt leben derzeit 263.613 Katholiken in Vorarlberg (2005: 265.110).
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