News 07. 03. 2007

Katholischer Familienverband fordert Ausbau des Rauchverbots

Ein generelles Rauchverbot an allen Orten, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten, hat der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW) gefordert.

KFVW-Vorsitzender Alexander Kucera kritisierte in einer Aussendung am Mittwoch "zahnlose Regelungen" und den laxen Umgang mit den bereits geltenden Rauchverboten und forderte stattdessen "drastische Maßnahmen". Ein generelles Rauchverbot sollte nicht nur auf Lokale, sondern auf alle Plätze, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, ausgeweitet werden, so Kucera. Dazu gehören für den KFVW auch öffentliche Spielplätze und die Umgebung von Schulen und Krankenhäusern. Vor allem aber gehe es darum, Verstöße gegen das Rauchverbot zu kontrollieren und zu sanktionieren.

Schließung der Raucherzimmer

Im schulischen Bereich müssten "endlich alle noch illegal bestehenden Raucherzimmer" geschlossen, klare Verordnungen erlassen und das Rauchen in der Öffentlichkeit - vor allem auf den Gehsteigen und Plätzen vor den Schulen - verboten werden. Aktuellen Untersuchungen zufolge rauchen durchschnittlich 50 Prozent aller österreichischen Schülerinnen und Schüler ab dem 15. Lebensjahr, womit Österreich im internationalen Vergleich im Spitzenfeld liege. Hier muss laut KFVW angesetzt werden. "Was nützt alle Aufklärung, wenn sich Zehnjährige durch Rauchschwaden vor den Schulen kämpfen müssen und zudem das in ihren Augen ach so coole Vorbild der älteren Schüler und Erwachsenen vor Augen haben?", fragte der Wiener Familienverbandsvorsitzende.

Strafsanktionen notwendig

Kucera begrüßte die Anti-Tabak-Kampagne "Nichtrauchen macht reich!" der Österreichischen Sozialversicherung, die mit Unterstützung des Bildungsministeriums durchgeführt wird, meinte aber, dass Aufklärungskampagnen allein zu wenig nützen. "Nur Rauchverbote und entsprechende Strafen führen zu einer Haltungsänderung. Bei Süchtigen wirkt gutes Zureden allein nichts", betonte Kucera. Er zog eine Parallele zum Schutz der Verkehrsteilnehmer. Auch gegen die Gurtenpflicht sei bei deren Einführung polemisiert worden. Heute werde Anschnallen im Auto weitgehend akzeptiert und praktiziert. "Wir müssen auch bei der Rauchproblematik so weit kommen, dass sich Raucher in der Öffentlichkeit unwohl fühlen, weil sie wissen, dass sie die eigene Gesundheit und die anderer gefährden", sagte Kucera.

 
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