![]() |
![]() |
|
News 13. 03. 2007 |
Dritter Todestag Kardinal KönigsDie katholische Kirche in Österreich gedenkt heute des dritten Todestages von Kardinal Franz König. Der frühere Wiener Erzbischof war weit über die Grenzen seines Landes und seiner Kirche hinaus hoch geachtet.Anlässlich des Todestages von Kardinal König findet am Dienstag im Wiener Stephansdom ein Gedenkgottesdienst der österreichischen Bischöfe statt. Hauptzelebrant ist Kardinal Christoph Schönborn. Bei der Messfeier wird auch das Oberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., anwesend sein. Im Anschluss an die Messfeier wird der Patriarch im Dom mit dem diesjährigen "Kardinal-König-Preis" ausgezeichnet. In der Begründung der Preisverleihung wurde Bartholomaios I. als "Persönlichkeit von europäischem Format" gewürdigt, "die in beeindruckender Weise wichtige Impulse zur christlichen Ökumene und zum Religionsfrieden im zusammenwachsenden Europa, sowie beispielhafte ökologische Initiativen zur Bewahrung der Schöpfung gesetzt hat". Auch Altbischöfe konzelebrieren bei GedenkgottesdienstDie österreichischen Bischöfe, die von 12. bis 15. März in der burgenländischen Zisterzienserinnenabtei Mönchhof ihre Frühjahrsvollversammlung abhalten, reisen zum Gedenkgottesdienst am 13. März eigens gemeinsam nach Wien. Auch Altbischöfe, an der Spitze der frühere steirische Diözesanbischof Johann Weber, werden konzelebrieren; ebenso ist der Apostolische Nuntius, Erzbischof Edmond Farhat im Dom anwesend. Für die musikalische Gestaltung sorgt die Dommusik unter der Leitung von Dommusicus Thomas Dolezal. Dabei werden auch irische Lieder zu hören sein, die Kardinal König besonders geliebt hatte. Eine prägende Gestalt der WeltkircheDer als Wissenschaftler, Seelsorger und Mann des Dialogs über die Grenzen Österreichs bekannte Kardinal Franz König war jahrzehntelang eine der entscheidenden Schlüsselfiguren der römisch-katholischen Weltkirche. Die stille Autorität, der Ausgleich über alle ideologischen Barrieren und politischen Lager hinweg prägten seit jeher seine Persönlichkeit. 29 Jahre lang (17. Juni 1956 bis 16. September 1985) leitete König die Erzdiözese Wien. Von 1965 bis 1980 stand er dem päpstlichen Sekretariat für die Nichtglaubenden vor. Zweimal gehörte er zum engeren Kandidatenkreis für den Stuhl Petri. Er sei aber nicht aus jenem Holz, aus dem Päpste geschnitzt werden, meinte er einmal bescheiden. König gilt auf Weltebene als einer der bedeutendsten Wegbereiter der Ökumene, vor allem des Dialoges mit den Ostkirchen. Ein politischer KardinalIn Österreich hat König maßgeblich zur Aussöhnung zwischen Sozialdemokratie und Kirche beigetragen, was ihm den Beinamen "der Rote Kardinal" beitrug. Legendär geworden sind Königs Worte, die er 1975 vor dem Österreichischen Gewerkschaftsbund fand: "Ich bin kein Bischof der ÖVP und kein Bischof der SPÖ, kein Bischof der Unternehmer und auch keiner der Gewerkschafter, kein Bischof der Bauern und auch nicht einer der Städter, ich bin der Bischof aller Katholiken." Zu politischen Fragen grundsätzlicher Natur erhob König wiederholt seine mahnende Stimme. Beim Lichtermeer vor dem Ausländer-Volksbegehren der FPÖ 1993 warnte er davor, Gräben aufzureißen. Vor der EU-Volksabstimmung 1994 machte er aus seiner persönlichen Zustimmung kein Hehl, warnte aber davor, die Diskussion auf die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile zu reduzieren. Sein überzeugtes Engagement gegen die Fristenlösung blieb ohne Erfolg. Ein BauernsohnFranz König wurde am 3. August 1905 im niederösterreichischen Warth (Diözese St. Pölten) als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Er besuchte das Stiftsgymnasium Melk und studierte anschließend in Wien und Rom, wo er sowohl ein Doktorat der Theologie als auch der Philosophie erwarb. Am 27. Oktober 1933 wurde er in Rom zum Priester geweiht. 1952 erfolgte die Bischofsweihe im Dom zu St. Pölten. Bereits vier Jahre später übernahm König die Leitung der Erzdiözese Wien, die er bis 1985 inne hatte.
Biographie: - Kardinal Franz König - das Gewissen Österreichs
|
![]() |