News 30. 03. 2007 |
Wiener Dommusik gedenkt Joseph HaydnsDie Wiener Dommusik gedenkt heuer in besonderer Weise Joseph Haydns. Der Meisterkomponist der Wiener Klassik wurde am 31. März vor 275 Jahren geboren.Im Wiener Stephansdom hatte Joseph Haydn als Jugendlicher eine musikalische Ausbildung als Chorknabe erhalten. Auch daran wird bei der "Passio Domini" am Samstag um 16.30 Uhr im Stephansdom mit der Aufführung eines der populärsten Sakralwerke Haydns, des "Stabat Mater" aus dem Jahr 1767, erinnert. Interpreten sind der Chor und das Orchester der Dommusik St. Stephan unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer, die Solisten sind Brigitta Karwautz (Sopran), Xenia Constantinides (Alt), Franz Fahrleitner (Tenor) und Josef Stangl (Bass). Die "Passio Domini" mit Betrachtungen von Dompfarrer Anton Faber findet genau am 275. Jahrestag der Geburt Joseph Haydns statt. "Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz"Auch sonst sind 2007 im Stephansdom Joseph Haydns Kompositionen umfassend berücksichtigt, neben sämtlichen 14 Messen werden auch andere seiner Sakralwerke liturgisch und konzertant interpretiert. Die Wiener Dommusik hat aus diesem Anlass eine eigene Broschüre aufgelegt. Bereits am Dienstag, 3. April, wird um 20.30 Uhr Haydns Oratorium "Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz" vom "KornmarktChor Bregenz" und der "Haydn Camerata" unter der Leitung von Wolfgang Schwendinger aufgeführt; der Schauspieler (und Bruder des Wiener Erzbischofs) Michael Schönborn liest zwischen den einzelnen Sätzen vertiefende meditative Kurztexte. Lehrjahre in St. StephanJoseph Haydn (1732-1809) wurde am 31. März 1732 in Rohrau/Leitha (Niederösterreich) als ältestes von zwölf Kindern geboren. Als Sechsjähriger kam er nach Hainburg in die Schule, lernte dort Lesen und Schreiben, erhielt aber auch Musikunterricht und Zugang zur Kirchenmusik. Im Frühjahr 1740 kam Haydn als Chorknabe an den Wiener Stephansdom: Der damalige Domkapellmeister Georg Reutter hatte Joseph und seine Brüder in Hainburg "entdeckt" und nacheinander zur Ausbildung nach Wien mitgenommen. Das für seine spätere kompositorische Tätigkeit erforderliche musiktheoretische Wissen erarbeitete sich Joseph Haydn jedoch selbstständig. 1749 entstand Haydns erste Messe ("Jugendmesse"), nach dem Stimmbruch, aber auch wegen disziplinärer Schwierigkeiten wurde Joseph gegen Ende des Jahres 1749 aus dem Domchor entlassen und bezog eine ärmliche Dachkammer im Michaelerhaus nahe der Wiener Hofburg. Anstellung bei Fürst EsterhazyEinige Jahre hindurch verdingte er sich mehr schlecht als recht in der Kirchenmusik und als Klavierlehrer. 1758 wurde Haydn als Kammerkomponist und Musikdirektor bei Graf Morzin auf Schloss Lukavec bei Pilsen angestellt. Am 26. November 1760 heiratete Haydn im Stephansdom Maria Anna, die älteste Tochter der Perückenmacher-Familie Keller aus der Ungargasse in Wien-Landstrasse eigentlich war er in deren jüngere Schwester Therese verliebt, sie war von ihren Eltern jedoch für den geistlichen Stand bestimmt worden. Anlässlich Thereses Eintritts in den Klarissen-Orden komponierte Haydn das viersätzige "Salve Regina" in E-Dur. 1761 trat Haydn ein Engagement bei Fürst Esterhazy in Eisenstadt an - die entscheidende Wende in Joseph Haydns Biografie die ihn zum bedeutendsten Musiker Europas seiner Zeit machte. "Stabat Mater"Als eines seiner ersten Kirchenwerke entstand 1767 die berührende Tonmalerei "Stabat Mater", uraufgeführt im März 1768 in der Kirche der Barmherzigen Brüder in Wien-Leopoldstadt, wo Haydn als junger Musiker Organistendienste versehen hatte. Bald war das berührende Werk in ganz Europa, etwa in Paris, Rom, Madrid und London, bekannt. Schon zu Haydns Lebzeiten war das "Stabat Mater" verbreitet wie kaum ein anderes seiner Sakralwerke und begründete Haydns Ruf als führender Vokalkomponist der Epoche. Letzte Lebensjahre in Wien-GumpendorfNeben dem Stephansdom ist auch die Pfarrkirche St. Ägyd in Wien-Gumpendorf mit Joseph Haydn eng verbunden. In Gumpendorf hatte er 1793 ein Haus erworben und vier Jahre später bezogen. Hier verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens; er starb am 31. Mai 1809. Die nach dieser Zeit so genannte "Haydn-Kirche" verfügt über eine große musikalische Tradition, die bis heute die Wiener Kirchenmusik bereichert.
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