News 17. 04. 2007

Der Papst feierte Geburtstag

Geschenke, ein Festessen mit Kardinälen und ein Konzert des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart: am Montag feierte Papst Benedikt XVI. seinen 80. Geburtstag.

Sichtlich gerührt zeigte sich der Papst – ein bekennender Mozart-Liebhaber – nach dem Konzert Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart am Montagabend. Klassische Musik sei "sein Wegbegleiter" durchs Leben gewesen, sagte Joseph Ratzinger. "Sie ist wirklich eine universale Sprache der Schönheit." Das Orchester unter der Leitung des venezolanischen Dirigenten Gustavo Dudamel und mit der jungen amerikanischen Geigerin Hilary Hahn (27) spielte Mozart und Dvoraks Sinfonie "Aus der Neuen Welt".  

"Der Papst wollte keine öffentlichen Feiern"

Zuvor hatten vor allem die Deutschen im Vatikan ihre Aufwartung gemacht. Der Münchner Kardinal Friedrich Wetter, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) und sein Kollege Peter Harry Carstensen (CDU) aus Schleswig-Holstein überreichten ihre Präsente. Italienische Politiker oder Staatsmänner aus anderen Ländern kamen nicht persönlich zum Papst. Italienische Zeitungen berichteten auch deutlich knapper als deutsche Medien. "Der Papst hätte am liebsten überhaupt keine öffentlichen Feiern gewollt", zitiert ein römischer Journalist Papst-Bruder Georg Ratzinger.

Putin für engere Beziehungen zwischen Moskau und Rom

Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte Benedikt anlässlich des Geburtstages als weltweite Autorität. Sein Streben gelte der Festigung des geistlichen und moralischen Fundaments der Gesellschaft, berichtete die Agentur Interfax in Moskau. Zugleich sprach sich Putin für engere Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der russisch-orthodoxen Kirche aus. Auch der Moskauer Patriarch Alexi II. plädierte für eine engere Zusammenarbeit zwischen der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche. Beide Kirchen teilten in vielen Fragen die gleichen Positionen, schrieb das orthodoxe Kirchenoberhaupt in einem Glückwunschtelegramm. Die Annäherung beider Kirche gilt als eine Herzenssache Benedikts.

Bush würdigt den Papst

Auch US-Präsident George W. Bush und Ehefrau Laura haben dem Papst ihre besten Wünsche zum 80. Geburtstag übermittelt. Papst Benedikt sei eine große moralische Instanz, die eine kraftvolle Botschaft der Liebe, des Glaubens und der Vernunft verbreite, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, am Montag in Washington. Die USA drückten ihre Wertschätzung dafür aus, dass sich der Papst der Menschenwürde in der ganzen Welt verpflichtet fühle.

Fischer: "Wir freuen uns, Sie begrüßen zu können"

Auch der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer hat Papst Benedikt XVI. zum 80. Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche übermittelt. Wörtlich heißt es im Glückwunschschreiben des Bundespräsidenten: "Wir freuen uns, Sie in wenigen Monaten in Österreich begrüßen zu können, wenn Sie aus Anlass der 850 Jahr-Feiern nach Mariazell kommen werden." In seiner Gratulation wünschte Fischer dem Papst "das Allerbeste, Gesundheit und weiterhin viel Schaffenskraft". Dies vor allem im Hinblick auf den "so wertvollen Dienst" Benedikts XVI. "für das friedliche Zusammenleben der Nationen", für den Einsatz "für die Würde und die Rechte der Menschen" sowie für die Bemühungen um einen "von Vernunft und Verständnis getragenen Dialog zwischen den Religionen und Kulturen".

 

 

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Webcast:

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