News 06. 07. 2007

Begründer der „Gewaltfreien Kommunikation“ in Wien

Am 7. und 8. Juli erläutert der 73jährige Marshall Rosenberg in Wien die von ihm entwickelte „Gewaltfreie Kommunikation“ (GFK).

Marshall Rosenberg ist überzeugt, dass die Ursache von Gewalt in der Art und Weise liegt, wie wir zu denken und zu kommunizieren gelernt haben. „Wir betrachten unsere Art zu sprechen vielleicht nicht als ‚gewalttätig’, dennoch führen unsere Worte oft zu Verletzung und Leid – bei uns selbst und bei anderen“, so Rosenberg. Unsere Art, Situationen als „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten, bestimmte Verhaltensweisen als „richtig“ oder „falsch“ zu kategorisieren, fördere Missverständnisse, Frustration und letztlich auch Gewalt, erläutert Christine Gollatz, Sprecherin des Vereins Gewaltfrei Austria, anlässlich des Auftritts von Marshall Rosenberg in Wien den Grundgedanken der GFK.

"Gewaltfreie Kommunikation"

In der Gewaltfreien Kommunikation geht es, laut ihrem Begründer, darum, einfühlsame Verbindung zu sich selbst und anderen aufzunehmen. "Es geht um Mitgefühl, dieses wertvolle und zutiefst menschliche Potenzial", so Rosenberg. Die Grundidee der Methode basiert auf zwei Fragen: „Was ist lebendig in mir?“ und „Was würde mein Leben bereichern?“ bzw. „Was ist lebendig in dir?“ und „Was würde dein Leben bereichern?“ Um jemandem mitzuteilen was in uns lebendig ist, müssen wir ihm sagen, was genau er tut, das unser Leben bereichert, oder was sie macht, das unser Leben nicht bereichert. Wichtig dabei ist, dies auszudrücken, ohne eine Bewertung des angesprochenen Verhaltens mit einfließen zu lassen, so Rosenberg, der diese Fähigkeit als "Beobachtung" bezeichnet. Ist es laut dem indischen Philosophen Krishnamurti doch „die höchste Form menschlicher Intelligenz", zu "beobachten, ohne zu urteilen.“

Marshall B. Rosenberg

Der 1934 geborene Marshall B. Rosenberg studierte Psychologie und promovierte 1961 als klinischer Psychologe an der Universität in Wisconsin. In den sechziger Jahren entwickelte Rosenberg das Konzept der "Gewaltfreien Kommunikation". Beeinflusst wurde er dabei unter anderem von seinem Lehrer Carl Rogers und von Mahatma Gandhis Überlegungen zur Gewaltfreiheit. "Alles, was in die Gewaltfreie Kommunikation integriert wurde, ist schon seit Jahrhunderten bekannt.", so Rosenberg, der sich auch mit vergleichender Religionswissenschaft beschäftigte. 1984 gründete Rosenberg das "Center for Nonviolent Communication".

 

 

Link:

- Gewaltfrei Austria

 

 

 
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