News 13. 07. 2007 |
Deutschland: Bischof befürwortet Pläne für Schöpfungslehre im BiologieunterrichtDer katholische Bischof von Augsburg, Walter Mixa, unterstützt den Vorschlag der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU), die christliche Schöpfungslehre in den Biologieunterricht aufzunehmen.Wolffs Anliegen werde "der Notwendigkeit gerecht, eine Dimension des Denkens und der Vernunft wieder zurückzugewinnen, die wir in den letzten Jahrzehnten verloren haben", sagte Mixa der "Leipziger Volkszeitung" (Freitagausgabe). In der Schulpraxis sei bisher eine "Fixierung auf die Evolutionstheorie" üblich. Sich so allein auf eine Erklärung festzulegen, "hat etwas Totalitäres und ist auch und gerade aus der Sicht der Wissenschaft unvernünftig", sagte Mixa weiter. "Wahrheiten, die man nicht mit dem Spaten ausgraben kann"Es gebe keinen Absolutheitsanspruch der Evolutionstheorie. So hätten die Naturwissenschaften zwar großartige Entdeckungen gemacht, stünden aber in der Gefahr, "diese Erkenntnisse über die materielle Welt absolut zu setzen und dabei die Vernunft zu verlieren", sagte Mixa. Es gebe durchaus Fragen über die Welt und den Menschen, für die der reinen Naturwissenschaft die methodischen Möglichkeiten fehlten. "Salopp formuliert", gebe es "Einsichten und Wahrheiten über den Menschen, die man nicht mit dem Spaten ausgraben kann". Der "existenzielle Unterschied"Nach christlicher Überzeugung sei ein Mensch ein von Gott gewolltes und geliebtes Wesen. "Das ist ein existenzieller Unterschied zu einem bloßen Glied in einer zufällig ablaufenden biologischen Kettenreaktion." So führe religiöses Unwissen unter anderem zu Hoffnungslosigkeit, sagte der Augsburger Bischof. Wolff für einen "modernen Biologieunterricht"Hessens Kultusministerin Karin Wolff hatte Ende Juni in Deutschland für einiges Medienecho gesorgt, als sie für einen "modernen Biologieunterricht" plädierte, in dem auch die Grenzen der naturwissenschaftlich gesicherten Erkenntnis und Fragen nach dem Sinn des Seins und der Existenz von Welt und Menschen eine Rolle spielen sollten. Nach Ansicht von Wolff gibt es eine "erstaunliche Übereinstimmung" zwischen der symbolhaften Erzählung der Bibel von den sieben Schöpfungstagen und der Evolutionstheorie. Besorgt reagierte unter anderem die Deutsche Forschungsgemeinschaft auf die Äußerungen der Ministerin. Der Verband deutscher Biologen betonte, dass "biblische Dogmen und Mythen" im naturwissenschaftlichen Unterricht keinen Raum haben sollten, und der Chemie-Nobelpreisträger Hartmut Michel unterstrich, dass die christliche Schöpfungslehre keine Wissenschaft sei.
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