News 19. 07. 2007

Roter Teppich für den Dalai Lama in Hamburg

Mit einem Appell für die Gleichberechtigung der Frauen hat der Dalai Lama am Donnerstag in Hamburg seinen zehntägigen Deutschlandbesuch begonnen. "Frauen spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Weiblichkeit ist ein Symbol für Mitgefühl", sagte das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter nach seiner Ankunft mit einer Privatmaschine auf dem Hamburger Flughafen.

Daher freue er sich besonders, am Freitag eine Rede vor dem buddhistischen Nonnenkongress zu halten. Dabei geht es um die entscheidende Frage, ob Nonnen im tibetischen Buddhismus die volle Ordination erlangen können. Bisher können dies nur Mönche.

Empfang durch Exil-Tibeter

Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Friedensnobelpreisträger auf dem roten Teppich von Vertretern des Tibetischen Zentrums Hamburg begrüßt, dessen Schirmherr er ist. Geshe Pema Samten, der geistliche Leiter des Zentrums, und andere verneigten sich vor seiner Heiligkeit und reichten ihm einen weißen Schal, der Glück bringen soll. Zu dem Empfangskomitee gehörte auch der Regierungspräsident der tibetischen Exilregierung, Samdhong Rinpoche und Kelsang Gyaltsen, Repräsentant des Dalai Lama in Europa. "Ich bin sehr glücklich, wieder in Deutschland zu sein", sagte der Dalai Lama. "Ich freue mich, all die Menschen zu treffen und mit ihnen meine Erfahrung zu teilen."

Erstmals Staatsgast in Hamburg

Am Nachmittag wird sich der Dalai Lama in das Goldene Buch der Stadt eintragen wollte. Es ist das erste Mal, dass das geistliche Oberhaupt der Tibeter, das bereits zum vierten Mal seit 1982 Hamburg besucht, offiziell wie ein Staatsgast empfangen wird. Mit Spannung erwarten 300 buddhistische Nonnen, Mönche und Gelehrte aus aller Welt den Vortrag des Dalai Lama am Freitag. Die Ordination von Nonnen im Buddhismus ist in etwa mit der Priesterweihe bei den Katholiken vergleichbar und ermöglicht Nonnen, akademische Grade an den Klosteruniversitäten zu erwerben und zu unterrichten.

Praxis der Gewaltlosigkeit

Am Wochenende beginnen mit der zweitägigen Veranstaltung "Frieden lernen - die Praxis der Gewaltlosigkeit" die Vorträge des Dalai Lama im Tennisstadion am Rothenbaum. Dazu werden bis kommenden Freitag rund 30 000 Menschen aus 32 Ländern erwartet. Geplant sind drei Themenblöcke: "Die Psychologie des Geistes", "Ethik im Alltag" und "Vision vom Frieden". Zu den Gesprächspartnern des Dalai Lama gehören unter anderem der Gründer des Alternativen Nobelpreises, Jakob von Uexküll, die Sängerin der Band Wir sind Helden, Judith Holofernes, und Vertreter verschiedener Hilfsorganisationen.

Fünftägige Buddhismus-Veranstaltung

Bei der fünftägigen Veranstaltung "Buddhistische Philosophie und Praxis", die am Montag beginnt und sich vor allem an Buddhisten richtet, hält der Dalai Lama Belehrungen zu den "400 Versen" des indischen Meisters Aryadeva. Das Werk zählt zu den Klassikern des Buddhismus. Darin werden alle wesentlichen Übungen und Sichtweisen des Buddhismus dargelegt. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Musik, Infoständen und Diskussionsrunden zum Tibet-Konflikt gehören auch zum Programm.

 

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- 16. 07. 2007: Der Dalai Lama besucht Hamburg

 

Link:

Der Dalai Lama in Hamburg

 
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