News 23. 08. 2007

Norwegen: Christen und Muslime für freie Religionswahl

In Norwegen haben Christen und Muslime ein gemeinsames Dokument unterzeichnet, in dem das Recht des Religionswechsels als eine Grundlage der Religionsfreiheit festgeschrieben wird.

Im Islam ist diese Auffassung nicht unumstritten. Gerade deshalb halten die norwegischen Initiatoren ihre Erklärung für einen wichtigen Fortschritt im christlich-islamischen Dialog.

Dialog seit 1993

In Norwegen gehören 85 Prozent der 4,7 Millionen Einwohner der Lutherischen Staatskirche an. Die Muslime stellen mit 1,5 Prozent nur eine kleine Minderheit dar. Bereits seit 1993 gibt es aber regelmäßige Treffen zwischen dem Rat für ökumenische und internationale Angelegenheiten der lutherischen Kirche und dem Islamischen Rat von Norwegen. Und obwohl es in Norwegen bisher kaum Probleme bezüglich des Religionswechsels gegeben hat, betonten sowohl Kirchen- als auch Islam-Vertreter die Bedeutung der gemeinsamen Erklärung, die das erste derartige Dokument auf der Welt darstellt.

Keine Diskriminierung bei Konversion

Der Schlüsselsatz lautet: „Wir lehnen Gewalt, Diskriminierung oder Einschüchterung gegen eine Person, die von einer Religion zu einer anderen übertreten will oder übergetreten ist, ab“. Zugleich verpflichten sich die Vertreter der beiden Glaubensgemeinschaften, auch in diesem Sinne tätig zu werden. Im Islam gibt es zahlreiche Interpretationen der Scharia – des islamischen Rechts – wonach die Abwendung vom Islam verboten ist und ernsthafte Konsequenzen haben kann.

 
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