News 23. 10. 2007

Katholische Arbeitnehmer fordern europäische soziale Standards

Für "gemeinsame soziale Standards in Europa" hat sich der 6. ostmitteleuropäische Kongress der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Wien ausgesprochen.

Vorsorge, Zuwendungen und Dienstleistungen sollen den Menschen ein würdiges Leben sichern, heißt es in der Resolution des Kongresses. Dieser Standard solle gesetzlich verankert werden und verbindlich für alle Staaten der EU sein. An dem Kongress in Wien-Liesing nahmen rund 150 KAB-Aktivistinnen und Aktivisten aus Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn und Österreich teil.

Kritik an sozialen Unterschieden

Die KAB kritisiert die derzeit bestehenden großen sozialen Unterschiede innerhalb der EU. Diese Unterschiede würden für Unruhe und Unsicherheit in der europäischen Bevölkerung sorgen. Durch das Fehlen von geeigneten europäischen Richtlinien werde die Kluft zwischen Armen und Reichen zudem immer größer. Dem halten die katholischen Arbeitnehmer entgegen, dass die Wirtschaft in den Dienst der Menschen gestellt werden müsse. Arbeit sei nicht nur Broterwerb, sondern ein Mittel, um am sozialen Leben teilzuhaben. Dazu bedürfe es sozialer, gerechter Strukturen.

Einsatz für eine gerechte Gesellschaft

Wörtlich heißt es in der Resolution weiter: "Auf Grund der Botschaft des Evangeliums fordern wir eine gerechte Verteilung der Einkommen und den angemessenen Lohn für jede Arbeit. Wir wollen den Einsatz und die Bemühungen für eine gerechte Gesellschaftsordnung mit ganzer Kraft unterstützen".

Der ehemalige ÖGB-Vizepräsident Karl Klein erinnerte an Kardinal Joseph Cardijn, den legendären Gründer der Katholischen Arbeiterjugend. Cardijn habe sich bereits in den fünfziger Jahren für den multinationalen Zusammenschluss der Arbeiter eingesetzt. Der Kardinal sei stets vehement gegen die Reduktion des Menschen und seiner Würde auf wirtschaftliche Verwertbarkeit und Nützlichkeit aufgetreten.

 
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