News 03. 12. 2007

Papst kritisiert "moralischen Relativismus" in der UNO

Papst Benedikt XVI. hat den seiner Ansicht nach in der UNO und anderen internationalen Organisationen herrschenden "moralischen Relativismus" scharf kritisiert.

Man weigere sich dort, die zentrale Bedeutung "des moralischen Naturgesetzes" und der "Würde des Menschen" anzuerkennen, meinte der Papst, wie die italienische Tageszeitung "Corriere della sera" am Wochenende in ihrer Internetausgabe berichtete. Die Regeln der internationalen Gemeinschaft würden sich nur auf politische und nicht auf ethische Überlegungen gründen, beklagte das Kirchenoberhaupt.

Schaffung eines internationalen Netzwerks

Benedikt XVI. äußerte sich anlässlich eines Treffens mit Vertretern bei der UNO akkreditierter katholischer Nichtregierungs-Organisationen im Vatikan. Dabei wurde die Schaffung eines internationalen Netzwerks erörtert, um dem Standpunkt des Heiligen Stuhls bezüglich der "Verteidigung des Lebens und der Menschenrechte" bei der UNO und anderen internationalen Organisationen stärkeren Nachdruck zu verleihen. Der Papst beklagte, über die Möglichkeit einer Ethik auf der Grundlage einer Anerkennung eines moralischen Naturgesetzes werde geschwiegen. Das habe dazu geführt, dass der Konsens zwischen den Staaten die einzig wirkliche Basis für die internationalen Normen bilde.

"bittere Früchte"

Zu den "bitteren Früchten dieser relativistischen Logik", so der Heilige Vater, gehöre etwa der Versuch, die Menschenrechte als "Ergebnis von selbstbezogenen Lebensstilen" zu betrachten, das Ignorieren der Bedürfnisse armer Länder oder eine "selektive Verteidigung von Menschenrechten". Benedikt XVI. betonte zudem, die UNO könne nicht so agieren, als ob es keinen Gott gebe. Der Papst wird im April 2008 im Rahmen einer Amerika-Visite eine Rede vor der UNO-Vollversammlung in New York halten.

Erklärung der Menschenrechte

UNO-Sprecher Farhan Haq meinte zu den Äußerungen des Papstes, die Vereinten Nationen seien durch eine Vereinbarung zwischen den Staaten entstanden und basierten auf den Menschenrechten. Ein Meilenstein in der Geschichte der UNO sei die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte gewesen.

 

 
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