News 19. 12. 2007

Fleisch und Kekse zum muslimischen Opferfest

Für mehr als eine Milliarde Muslime weltweit hat am Mittwoch das Opferfest begonnen, an das sich in einigen arabischen Ländern mit christlicher Minderheit diesmal direkt die Weihnachtsferien anschließen.

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo zogen trotz des offiziellen Hausschlachtungsverbots in den frühen Morgenstunden selbst ernannte Schlachter mit großen Messern durch die Straßen, um ihre Dienste anzubieten.

Erinnerung an Abraham

Zum islamischen Opferfest (Eid al-Adha) schlachtet jede fromme muslimische Familie, die es sich leisten kann, ein Tier. Das Opfer geschieht in Erinnerung an den Propheten Ibrahim (Abraham), der durch Gott in besonderer Weise geprüft wurde. Sein und seines Sohnes Ismail (Isaak) beispielloses Gottvertrauen bestätigte sich. Das dem Propheten durch ein Traumgesicht abverlangte Sohnesopfer wurde durch ein Tieropfer ersetzt, nachdem Vater und Sohn Bereitschaft gezeigt hatten dieses zu vollbringen. Beliebtestes Opfertier ist das Schaf.

Fleisch an Arme verteilen

Auf der Internetseite IslamOnline erschienen diesmal pünktlich zum Fest Ratschläge von Religionsgelehrten und Psychologen zu der Frage: "Sollen kleine Kinder der Schlachtung beiwohnen oder werden sie durch den Anblick des verblutenden Tieres traumatisiert?" Wer schlachtet, ist auf jeden Fall angehalten, einen Teil des Fleisches an die Armen zu verteilen. Außer dem Fleisch, das zum Opferfest reichlich verzehrt wird, halten die meisten Familien außerdem Kekse für die zum Fest üblichen Besuche von Verwandten bereit und die Kinder bekommen neue Kleider.

Syrien

In Syrien, wo Christen verschiedener Konfessionen leben, haben Geschäftsleute vor ihren Ladenlokalen in den vergangenen Tagen sowohl Weihnachtsdekoration als auch muslimische Symbole zum Fest angebracht. Ein Teil der arabischen Christen feiert das Weihnachtsfest allerdings erst im Jänner.

Türkei

Für die sunnitischen Muslime in der Türkei und für die Schiiten im Irak begann das Opferfest noch nicht am Mittwoch. Die Türken, die sich bei der Festlegung des wichtigsten islamischen Feiertages, der bei ihnen "Kurban Bayrami" heißt, auf andere astronomische Berechnungen und nicht auf die Sichtung des Mondes in Saudi-Arabien stützen, feiern das mehrtägige Fest erst von Donnerstag an. Der Vorsitzende der staatlichen Religionsbehörde, Ali Bardakoglu, erklärte, es sei bedauerlich, dass sich nicht alle Muslime an den Kalkulationen der Astronomen orientierten, um gemeinsam zu feiern. Das Oberhaupt der schiitischen Geistlichkeit im Irak, Ayatollah Ali al-Sistani hat den Freitag zum ersten Tag des Opferfestes bestimmt.

Hadsch

Rund 2,5 Millionen Pilger begannen am Mittwoch im saudi-arabischen Mina mit der symbolischen Steinigung des Teufels. Die Wallfahrt zu den heiligen Stätten des Islams in Mekka und Medina gehört zu den Grundpfeilern des muslimischen Glaubens. Jeder Muslim, der in der Lage ist, sollte danach einmal im Leben die Wallfahrt (Hadsch/Hajj) antreten.

 

 

Link:

Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich

 
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