News 25. 01. 2008

Australiens Bischöfe fordern Abschaffung des Einbürgerungstests

Australiens katholische Bischofskonferenz spricht sich entschieden für die Abschaffung des "Einbürgerungstests" für Einwanderer aus.

Stattdessen raten die Bischöfe zu speziellen Bildungsprogrammen für angehende neue Staatsbürger, in denen diese australische Werte und Überzeugungen lernen könnten. Das betonte der für Einwanderung und Flüchtlinge zuständige Bischof Joseph Grech in der katholischen Wochenzeitung "Catholic Weekly". Es sei nicht unwichtig, politische und historische Fakten über die australische Gesellschaft zu wissen, betonte Grech. Bei der Staatsbürgerschaft gehe es aber um Charakter, Werte und Überzeugungen: "Ein Test kann diese Dinge nicht erfassen". Der Bischof fügte hinzu: "Wenn all jene Einwanderer, die nach dem Zweiten Weltkrieg zu uns kamen, all diese Kriterien (des Tests) hätten erfüllen müssen, dann hätten viele dieser Menschen sich nicht in Australien niederlassen können".

Umstrittener Test

Den Einbürgerungstest hatte die im November abgewählte Regierung von Premierminister John Howard eingeführt. Sein Nachfolger, der Labour-Politiker Kevin Rudd, hat eine Überprüfung des Tests angekündigt. Wie vor kurzem bekannt wurde, ist bisher jeder fünfte Einwanderer bei dem Test durchgefallen. An dem Einbürgerungstest können Menschen teilnehmen, die seit vier Jahren in Australien leben. Im Falle eines Scheiterns kann er beliebig oft wiederholt werden. Die Prüfung verlangt von den Bewerbern, dass sie 20 Fragen über die australische Kultur beantworten und dabei auch ihre Englischkenntnisse unter Beweis stellen.

 
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