News 31. 01. 2008 |
Schönborn leitet Großkongress in Rom zum Thema "Barmherzigkeit"In Rom findet vom 2. bis 6. April der erste "Apostolische Kongress über die Göttliche Barmherzigkeit" statt. Ziel sei es, die göttliche Barmherzigkeit als zentralen Kern der christlichen Botschaft deutlich zu machen, die Frieden in der Welt und zwischen den Völkern und Religionen fördern kann, erläuterte Kardinal Christoph Schönborn bei der Präsentation des Projekts am Donnerstag im Vatikan.Der Wiener Erzbischof fungiert als Präsident des Kongresses. Die Großveranstaltung wird unter dem Motto des Österreich-Papstbesuchs 2007, "Auf Christus schauen", stehen. Das insbesondere von Johannes Paul II. forcierte Thema Barmherzigkeit habe auch eine interreligiöse Dimension, hob Kardinal Schönborn hervor. Bei dem jetzigen ersten Kongress zu dem Thema werden allerdings Nichtchristen nicht als Teilnehmer auftreten. Eine Idee aus PolenDie Idee zu dem Kongress sei vor mehreren Jahren bei einem Bischofs- und Priestertreffen in Polen aufgekommen, berichtete Kardinal Schönborn. Benedikt XVI. habe das Projekt bereitwillig aufgegriffen, inzwischen gebe es kontinentale Vorbereitungsgremien und nationale Ansprechpartner, oft unter jungen Bischöfen. Auch Benedikt betonte Bedeutung der BarmherzigkeitUnmittelbar nach seiner Österreich-Reise im vergangenen September habe der Papst bei einem Angelus-Gebet die zentrale Bedeutung der Göttlichen Barmherzigkeit für das christliche Leben und Denken herausgestrichen, erinnerte Schönborn. Er verstehe den Kongress als "Kairos" und als Impuls für die Kirche und ihr Zeugnis von der göttlichen Barmherzigkeit für die Menschen und die Welt. Heiligtum in Krakau-LagiewnikiDer Wiener Erzbischof erinnerte an das für die Theologie des Barmherzigkeits-Kongresses wichtige polnische "Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit" in Krakau-Lagiewniki. Es wurde unter Johannes Paul II. geweiht. Der Papst habe damals wörtlich gesagt: "Außer der Barmherzigkeit Gottes gibt es keine andere Quelle der Hoffnung für die Menschen". Am 17. August 2002 habe Johannes Paul II. dann im Wirkungsort von Sr. Faustyna das neue Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit geweiht. Er hoffe, so der Papst damals, dass das neue Heiligtum ein "Weltzentrum für die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit wird". In Lagiewniki hat die von Johannes Paul II. im Jahre 2000 heilig gesprochene Ordensfrau und Mystikerin Faustyna Kowalska (1905-38) gelebt. In ihren Visionen hat die Göttliche Barmherzigkeit eine zentrale Rolle gespielt, weshalb die Heilige auch "Apostolin der Barmherzigkeit" genannt wird. Wojtyla verehrte Schwester FaustynaWährend der Naziherrschaft in Polen sei Karol Wojtya in das Krakauer "Geheimseminar" eingetreten. Ein Mitseminarist, der spätere Kardinal Andreas Deskur, habe ihn damals auf die Botschaft von der Göttlichen Barmherzigkeit einer gewissen Schwester Faustyna Kowalska aufmerksam gemacht, berichtete Schönborn. Wojtyla habe also damals schon von dieser einfachen Schwester gewusst, an deren Kloster er tagtäglich zur Zwangsarbeit in der Chemiefabrik "Solvay" vorbeigegangen sei. Kowalska habe ihre Einsichten in eindrucksvoller Weise in ihrem "Tagebuch" festgehalten habe. Schon als Weihbischof von Krakau habe sich Wojtyla sehr um die Seligsprechung von Schwester Faustyna bemüht. |
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