News 20. 02. 2008

Vatikan: Mehr Respekt für Obdachlose

Der Vatikan ruft dazu auf, obdachlosen Menschen mehr Respekt entgegenzubringen. "Menschen ohne festen Wohnsitz müssen als Träger von Rechten betrachtet werden", heißt es in einem neuen Dokument des Päpstlichen Rates für die Migranten-Seelsorge.

Im Umgang mit Obdachlosen gibt das Papier ausdrückliche "Empfehlungen" für Gesellschaft und Kirche. Wenn man über Menschen ohne festen Wohnsitz spricht, sollte man "eine neue und respektvolle Sprache entwickeln", empfiehlt der Päpstliche Rat für die Migranten-Seelsorge.

Wohnungen in unbenützten Kirchengebäuden

Die Diözesen sollten den Menschen ohne festen Wohnsitz unbenutzte kirchliche Gebäude als preiswerte Wohnungen zur Verfügung stellen. Den Bischöfen rät das Vatikan-Dokument, sich um die Einrichtung von Obdachlosen-Fonds zu kümmern. Selbst in die Liturgie solle die Sorge um die Armen mehr einfließen, und zwar "durch liturgische Zeichen, die die zentrale Stellung der Armen im Herzen Gottes hervorheben". Auch in der Katechese sollte der Lage der Obdachlosen mehr Aufmerksamkeit als bisher gewidmet werden.

Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen

Die kirchlichen Einrichtungen ermuntert der Päpstliche Rat zu mehr Zusammenarbeit mit anderen – christlichen oder nichtkonfessionellen – Organisationen, die sich ebenfalls um Obdachlose kümmern. In der Hilfe für die Obdachlosen dürfe es keine Konkurrenz geben. Besonders hebt das Papier hier ökumenische Initiativen hervor. Der Päpstliche Rat will eine Liste von Organisationen erstellen, die für Obdachlose arbeiten.

Kongress für Obdachlosenseelsorge

Das neue vatikanische Papier ist das Schlussdokument des Ersten Internationalen Treffens für Obdachlosenseelsorge, das der Päpstliche Rat für Migranten-Seelsorge im November 2007 veranstaltet hatte. In Zukunft sollen öfter Kongresse dieser Art stattfinden, um auf die missliche Lage von Menschen ohne festen Wohnsitz aufmerksam zu machen, kündigte der Rat an.

 
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