News 24. 04. 2008 |
Zehntausende Pilger strömen zu Padre Pio nach ApulienMehr als 15.000 Pilger sind seit Donnerstagfrüh in den süditalienischen Ort San Giovanni Rotondo geströmt, um den aufgebahrten Leichnam des katholischen Heiligen Padre Pio zu sehen.Erstmals seit vier Jahrzehnten wurden die sterblichen Überreste des Kapuzinermönchs ausgestellt. Kurienkardinal José Saraiva Martins zelebrierte eine Messe in San Giovanni Rotondo, wo Padre Pio am 23. September 1968 im Alter von 81 Jahren gestorben war. An seiner Beisetzung nahmen rund 100.000 Gläubige teil. Anfang März exhumiertDer Leichnam des volkstümlichen Geistlichen war Anfang März exhumiert und danach für die Ausstellung in der Krypta der Kirche Santa Maria delle Grazie präpariert worden, wo er nun neun Monate lang in einem Sarg aus Kristallglas zu besichtigen sein wird. Die Kapuziner, die den Kult um Pater Pio kommerziell nutzen, stoßen mit der geplanten Ausstellung des Leichnams auf Kritik. Die Gegner des Vorhabens werfen ihnen eine "Entweihung" Pater Pios vor. KreuzigungsmaleUnter dem bürgerlichen Namen Francesco Forgione kam er am 25. Mai 1887 in Pietrelcina, einer kleinen Stadt in der Nähe von Benevento als achtes Kind einer Bauernfamilie zur Welt. 1903 trat er in den Kapuzinerorden ein. 1918 sollen erstmals an seinen Händen, Füßen und der Brust Wunden aufgetreten sein, die an die Kreuzigungsmale Jesu Christi erinnerten (Stigmata). Bereits zu Lebzeiten wurde er als Heiliger verehrt.Trotz erheblicher (auch kirchlicher) Zweifel an der Echtheit der Wundmale wurde Padre Pio von Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1999 selig und am 16. Juni 2002 heilig gesprochen.Zweifel an WundmalenNach einem kürzlich erschienenen Buch des italienischen Historikers Sergio Luzzatto soll der Kapuzinermönch möglicherweise Karbolsäure eingesetzt haben, um so seine Wundmale zu erzeugen, was allerdings kirchlicherseits entschieden dementiert wurde. Neben dem Grab des Paters wurde 2004 eine neue, große Kirche des italienischen Stararchitekten Renzo Piano eingeweiht. Padre Pio soll nach derzeitigem Stand aber nicht dorthin überführt werden. Wo auch immer er liegt - der Strom der Millionen wird kaum nachlassen. Denn der Kapuzinerpater ist in Italien längst der Volksheilige Nummer Eins. Laut Meinungsumfragen dürfte die Hälfte aller Italiener den Mönch um Hilfe anrufen, wenn sie sich in irgendeiner Notsituation befinden und auf Unterstützung vom Himmel hoffen. Einer der größten Wallfahrtsorte der WeltDie Stadt San Giovanni Rotondo auf der Halbinsel Gargano in der süditalienischen Region Apulien ist längst einer der größten Wallfahrtsorte der Welt. In der 27.000-Einwohner-Gemeinde gibt es 194 Hotels, 132 Bars, 110 Restaurants und Dutzende Großraum-Parkplätze. An jedem Wochenende kommen bis zu 500 Autobusse in den Ort.
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